Auf dem Trail
Mit unserer Vermutung liegen wir richtig. Das Trailbanger macht bergab seinem Namen in jedem Fall alle Ehre. Dabei haben die Geometrieanpassungen zum letztjährigen Modell dem Fahrverhalten gut getan. Durch den flachen Lenkwinkel und die etwas länger gewordenen Kettenstreben lässt sich das Rad trotz des geringeren Reachs bergab ruhig und kontrolliert fahren. Dabei hat die Agilität etwas zugenommen. War das Vorjahresmodell zum Teil ein wenig träge, sind jetzt auch schnelle Richtungswechsel ohne viel Mühe möglich. Das Bike lässt sich auch weiterhin über das Hinterrad fahren, ist aber nicht mehr ganz so extrem.
Das Fahrwerk geht mit schwerem Geläuf souverän um und schluckt auch große Brocken ohne zu murren. Hier spielt das Bike seine Stärken voll aus. Hohe Geschwindigkeiten auf ruppigen Trails lassen sich mit dem Trailbanger ohne weiteres erzielen, allerdings bedarf es dazu ab einem gewissen Grad der Schwerkraft. Durch das verbaute Kettenblatt mit nur 30 Zähnen, ist man doch recht schnell im schwersten Gang unterwegs. Hier wäre unserer Meinung nach ein etwas größeres Kettenblatt wünschenswert. Dies bedeutet zwar gleichzeitig eine höhere Kraftanstrengung bergauf, dies wäre allerdings zu verschmerzen, denn in dieser Disziplin holt das Trailbanger nicht ganz die volle Punktzahl.
Das moderate Gewicht von 13.6 Kilo ist hier nicht das Problem, sondern eher das schnell steigende Vorderrad, welches bei steileren Auffahrten den Kontakt zum Boden verliert, auch wenn man den Dämpfer am Einfedern hindert. Die Gabel lässt sich leider nicht absenken. Geht man aus dem Sattel, ist die Traktion durch den Minion SS recht schnell erreicht und das Hinterrad dreht durch.
Bei Trails mit steileren Rampen empfiehlt sich daher zumindest ein anderer Reifen, um die Bergauf-Qualitäten etwas zu verbessern. Fallen die Steigungen aber nur moderat aus, lässt sich das Rad gemütlich bergauf pedalieren.