Bevor die Enduro World Series dieses Wochenende in Corral, Chile in ihre vierte Saison startet, kommt hier nochmal unser Artikel zum großen Saisonfinale 2015 in Finale Ligure aus PRIME Mountainbiking #01

Die Enduro World Series 2015 ist Geschichte. Die Sieger sind gekürt und obwohl Fabien Barel die meisten Stages und Top 3-Platzierungen hatte, konnte er sich nicht mit dem Titel krönen. Die neuen Weltmeister sind Tracy Moseley und Richie Rude. Wie in jedem Jahr gab es das Finale in Finale (Ligure) in Italien. Nach dem Rennen hatten wir die Möglichkeit ein paar Fahrer über ihre Saison, das Rennen in Finale im Besonderen und ihre Pläne für die kommende Saison auszufragen.

Jerome Clementz zeigte sich in neuem Dress und (wieder) alter Form.
Jerome Clementz zeigte sich beim Finale in Finale in neuem Dress und (wieder) alter Form

Chat mit Ines Thoma, Caro Gehrg & Anita Gehrig

Hallo Ines, hallo Gehrig Twins, die Saison ist jetzt zu Ende und hatte wieder einige Highlights und aber auch Tiefpunkte, wie war für euch selbst die Saison 2015?

Ines Thoma: „Der Saisonsauftakt der diesjährigen EWS in Neuseeland war natürlich, verbunden mit einem 6wöchigen Trainingsaufenthalt dort, der absolute Knaller. Trotz eines spektakulären Sturzes bin ich mit einem sechsten Platz zufrieden in die Saison gestartet, fühlte mich fit und gut vorbereitet. Nur zwei Wochen später änderte sich dann jedoch alles. Gesundheitliche Probleme wurden diagnostiziert. Das Ganze könne bis zu 1,5 Jahren dauern, bis ich wieder voll leistungsfähig sei. Krass. Mit sehr reduziertem Training bin ich trotzdem bei allen EWS Rennen gestartet, fühlte mich mal schlecht, mal ok. Nie super fit. Seit dem Rennen Mitte August in Whistler kann ich sagen, dass ich wieder Power habe. Ich habe versucht, das Trainingsdefizit aufzuholen und habe komplett unerwartet und freudestrahlend zum finalen Rennen in Finale Ligure das Podest besteigen dürfen. Eine Saison mit Ups und Downs. Spannend auf jeden Fall und mit einem 5. Platz im Gesamtweltcup durchaus noch zufriedenstellend.“

Ines Thoma bei EWS Runde 7 in Ainsa, Spanien. Foto: Matt Wragg.
Ines Thoma bei EWS Runde 7 in Ainsa, Spanien. Foto: Matt Wragg

Gehrig:Die Saison 1015 war für uns die bisher erfolgreichste überhaupt. Mit unserem neuen Bikesponsor Ibis Cycles, der absolut hinter uns stand und uns super unterstützte, starteten wir in unser drittes Jahr des Abenteuers Enduro World Series. Nach einem eher zähen Start in diese Saison gelang es uns beiden diverse Podiumsplatzierungen einzufahren und uns in der World Series konstant in den Top 10 zu halten. Eines der Highlights ist sicherlich die Vize-Europameisterschaftsmedaille für Anita und mehrere Podiums, die wir uns zusammen teilen konnten. Das ist für uns auf jeden Fall die absolute Krönung eines super Race-Weekends! 

Das Abenteurfeeling kam auch in dieser Saison nicht zu kurz, nach dem Crankworx in Whistler gingen wir mit einigen Freunden in die Chilcotins auf einen drei tägigen selbstversorgenden Trip. Unglaublich, diese Wildnis in Kanada!“

Aber ihr seid ja nicht nur Rennen gefahren in dieser Saison!?

Gehrig: „Neben den diversen Rennen haben wir dieses Jahr zusammen mit Flims und Samsung Perspactives.ch zwei Womens Bike Camps organisiert, welche ein überwältigender Erfolg war. Es ist schön so viel Bestätigung zu kriegen für ein Projekt, welches man selbst auf die Beine gestellt hat und die bikegeflashten Ladies nach den Camps wieder auf den Trails zu sehen. Aber das kann man alles nicht alleine machen, deshalb vielen Dank an alle, die uns dieses Jahr unterstützt haben und dazu beigetragen haben, dass wir unseren Traum leben können! Speziell Tom & Scot von Ibis Cycles und Ines & Max für die besten Reisepartner, die man sich vorstellen kann.“

Die Elite der EWS-Damen beim wohlverdienten Bier nach der letzten Stage der Saison. Foto: Matt Wragg.
Die Elite der EWS-Damen beim wohlverdienten Bier nach der letzten Stage der Saison. Foto: Matt Wragg

Wie geht es für euch in der nächsten Saison weiter – habt ihr schon Pläne gemacht?

Ines: „Mit den beiden Rennen im chilenischen und argentinischen Teil von Patagonien beginnt die Saison 2016 erneut mit einem Paukenschlag. Ich werde versuchen, mich bestmöglich vorzubereiten, einige neue Dinge im Training ausprobieren und hoffentlich an meine Leistung von Finale anschließen.“

Egal ob vor oder nach dem Rennen: Ines ist immer irre gut gelaunt. Foto: Matt Wragg
Egal ob vor oder nach dem Rennen: Ines ist immer irre gut gelaunt. Foto: Matt Wragg

Twins: Für das nächste Jahr gibt es sponsorentechnisch für uns nicht viele Wechsel. Ibis Cycles wird das Team aber etwas neu strukturieren und uns einen Team-Manager an die Seite stellen, was für uns sicher vieles vereinfacht und der Professionalisierung des Teams hilft. Für uns wird es diesen Winter einen großen Schritt geben, es wird das erste Jahr, wo wir über den Winter nicht mehr arbeiten müssen, sondern uns vollzeit dem Training widmen können. Da das Level bei den Frauen in der EWS dieses Jahr noch einmal rapide angestiegen ist und die Zeiten zwischen den Ladies so eng waren, erhoffen wir uns dadurch nochmals einen Boost unserer Leistungen. Wir sind auf jeden Fall gespannt auf die nächste Saison, der Kalender der Enduro World Series verspricht mit neuen super coolen Austragungsorten ja schon mal sehr viel!“

Das Canyon Factory Enduro Team konnte die Team-Gesamtwertung für sich entscheiden. Foto: Matt Wragg.
Das Canyon Factory Enduro Team konnte die Team-Gesamtwertung für sich entscheiden. Foto: Matt Wragg