Slawomir Lukasik und Veronika Widmann konnten den diesjährigen Europacup gewinnen, der am vergangenen Wochenende ein an Spannung kaum zu übertreffendes Ende mit etwa 300 Fahrern aus 24 Nationen fand.  

Leogang ist Teil des iXS European Downhill Cups seit der Geburtsstunde der Serie und war damit zum neunten Mal Ausrichter eines Europacup Rennens. Die Rennen im berühmten Bikepark des Salzburger Lands können Jahr für Jahr sowohl beim Weltcup als auch beim Europacup hochkarätige Starterfelder aufweisen. Wie schon im letzten Jahr wurde auch diesmal das Rennen wieder im Rahmen des Biketember Festivals ausgetragen, bei dem auch noch weitere erstklassige Wettkämpfe, wie die Specialized-SRAM Enduro Series, die Scott Junior Trophy und ein C1 XCO Rennen veranstaltet wurden. Für Spitzensport in den verschiedenen Disziplinen sorgten also die vielen anwesenden Athleten.

Die Strecke in Leogang bot Fahrern sowie Zuschauern Racing auf Top Niveau.
Die Strecke in Leogang bot Fahrern sowie Zuschauern Racing auf Top Niveau.

Racing auf Weltcup Niveau

Dass die Downhillstrecke auf Augenhöhe mit den härtesten Strecken der Welt ist, bewies sie zuletzt beim Weltcup im Juni. Ein neuer Streckenteil im Bereich eines abgeholzten Waldes bot da bereits Schwierigkeiten insbesondere bei nassen Bedingungen. Für den Europacup wurde die Strecke erneut leicht modifiziert, um den Fahrern alles abzuverlangen.

Der Regen hielt Slawomir Lukasik nicht davon ab, alles zu geben.
Der Regen hielt Slawomir Lukasik nicht davon ab, alles zu geben.

Wie im letzten Jahr endete das Sommerwetter pünktlich zum Biketember Festival. Der totale Wetterwechsel wollte nach über einer Woche Kaiserwetter nicht länger auf sich warten lassen und bot verregnetes Alpenwetter in seinen vollen Zügen. Anreisen konnten die meisten Sportler noch unter sommerlichen Temperaturen, doch zum Samstag gaben die Wetterverantwortlichen ihr Bestes um die Strecke aufzuweichen und in ein einziges Schlammbad mit extrem glatten Wurzeln zu verwandeln. Wahrscheinlich gab es kaum einen Fahrer, der die Trainingsläufe ohne Sturz überstand.

Nasse Verhältnisse und Spannung bereits in der Quali

Wie üblich startete das Rennwochenende mit der Qualifikation am Samstagnachmittag, in der die Startreihenfolge für Sonntag festgelegt und die Startplätze für das Super Final vergeben wurden. Aber natürlich wurden auch hier noch wertvolle Punkte für die Gesamtwertung auf die einzelnen Konten geladen. Am Ende waren Slawomir Lukasik (POL – NS Bikes FroPro) und Carina Cappellari (SUI – Radon Magura Factory Team) die Schnellsten des Tages. Die Serienführenden Johannes Fischbach (GER – Radon Magura Factory Team) und Veronika Widmann (ITA – Bike Club Egna Neumarkt) beendeten die Quali auf dem dritten bzw. vierten Platz. Fischbach lag an der Zwischenzeit noch auf Bestzeitkurs, patzte dann aber im letzten Steinfeld und stürzte. Somit verringerte sich der Abstand zu den im Gesamtranking dahinter Platzierten. Spannender hätte man ein Finalrennen auch nicht bewusst arrangieren können.

Der Muc-Off Bikewash erfreute sich größter Beliebtheit in Leogang.
Der Muc-Off Bikewash erfreute sich größter Beliebtheit in Leogang.

Ziemlich entspannt schienen es Max Hartenstern (GER – MTB Bande Schatzki) und Valentina Höll (AUT – YT Industries) anzugehen, vielleicht weil ihre Serienführung nicht mehr gefährdet war. Max Hartenstern, der aktuelle Europameister der Klasse U19, konnte eine Zeit runterbringen, die in der Elite Klasse immerhin den dritten Rang bedeutet hätte. Vali Höll hingegen fuhr auf die Beste der Elite Women sogar noch sieben Sekunden Vorsprung raus und war also mit ihren 14 Jahren schnellste weibliche Starterin.