Auf dem Trail

Wer die Trails rund um den Reschensee kennt, weiß, dass es dort ziemlich ruppig zur Sache geht. Nahezu perfekte Bedingungen, um das Swoop auf Herz und Nieren zu testen. Da fast alle Trails mit einem Lift zu erreichen sind, haben wir uns direkt für den „Park“ Geometrie-Modus mit 64,8° Lenkwinkel entschieden. Nach kurzer Setupfindung ging es Richtung Lift. Schon auf den ersten Metern war schnell klar, dass sich aufgrund des massigen Federwegs am Heck ein deutliches Wippen, ohne den Dämpfer zu locken, nicht vermeiden ließ. Zum Glück ist der Hebel am Fox FLOAT X beim Swoop sehr gut während der Fahrt zu erreichen. An keinem anderen Bike das wir zuvor getestet haben war der Lock-Modus vom Dämpfer so hilfreich wie beim Swoop. Einmal den Dämpfer gelocked, wird der Hinterbau fast zum Hardtail.

Radon Swoop 170
Zuverlässige Sram Guide RS Bremsen sorgen mit 200/180 mm Bremsscheiben für die Verzögerung des Swoops

Oben angekommen, wollten wir es erstmal locker angehen lassen – aber nicht mit dem Swoop. Von der ersten Sekunde an vermittelt das Bike ein dermaßen sicheres Fahrgefühl, dass wir es direkt krachen ließen. Die mit Wurzeln und Steinen gespickten Trails sind wie gemacht für das Swoop. Dies trifft allerdings nicht für die verbauten Reifen zu. Die leichten Schwalbe Fat Albert konnten uns auf dem Swoop und seinem Lieblingsterrain leider nicht überzeugen. Drei platte Reifen am ersten Testtag sprechen eine klare Sprache. Dazu kommt ein hoher hörbarer Rollwiederstand und mangelnder Grip. Hier sollte man entsprechend auf passende Gravity-Stollen wechseln. Dann steht einer satten Abfahrt nichts im Wege. Der lange Radstand und das satte Fahrwerk bügeln mit einer solchen Effektivität, dass man das Gefühl hat, auf einem Downhillbike zu sitzen.

Der Flip Chip zum einfachen verstellen der Geometrie

Der lange Reach und das tiefe Tretlager vermittelt eine zentrale Position auf dem Bike, doch hier ist etwas Vorsicht geboten, denn durch den Flip Chip im Park-Modi senkt sich das Tretlager um spürbare 21mm ab. Um nicht an jeder Wurzel hängen zu bleiben, sollte man daher vorausschauend fahren. In engen Kurven wird dem Fahrer ein aktives Fahrverhalten abverlangt. Nichts desto trotz bleibt das Swoop ein verspieltes Bike mit dem man auch schnelle Richtungswechsel meistern kann. Unten angekommen ging es sofort weiter zum nächsten Trail. Dafür galt es ein paar Höhenmeter zu erklettern. Bergauf macht das Swoop immer noch eine sehr gute Figur, dank Eagle Antrieb und feststellbarem Dämpfer und nicht zuletzt auch durch das geringe Gewicht.