Huch, da war das Wochenende beim World Cup Leogang wieder vorbei. Und es war wie erwartet spannend bis zum Schluss! Hier kommt unsere Fotostrecke vom Finale.

Text: Jana Zoricic

Bilder: Sebastian Sternemann

Petrus war gnädig mit der World Cup Elite! Statt Bachläufen bis ins Tal gab es Wattebauschwolken auf blauem Himmel und die Sonne zeigte sich überproportional oft. Die Strecke trocknete damit rasch ab und nur noch ein paar matschige Stellen blieben, die auch bei strahlendem Sonnenschein nicht mehr verschwanden. Der Rest war jedoch griffig und die Linienwahl spannend.

Aaron Gwin stampfte einen phänomenalen Run in den Boden, um es mit Rob Warners Worten zu sagen „he owns the place“. Leogang hat einfach den Gwin Stempel! Aber die dicksten Props des Tages gehen eindeutig an Loris Vergier, der nach seinem Quali-Ergebnis nochmal abliefern konnte und mit Platz 2 sein bestes Ergebnis jemals erzielte. Wie oft hat man Überraschungsgäste in der Quali gehabt und im Finale wurde der Druck dann zu hoch? Nicht für Loris Vergier.
Als es in die Top 10 ging, pendelten sich die Zeiten um die 3:37 ein und es schlich sich die Frage ein, ob die Zeit überhaupt noch getoppt werden kann. Doch dann kam Troy Brosnan, der Connor Fearons Bestzeit über 4.3 Sekunden abnahm und zeigte, dass er auf einem ganz anderen Level spielt. Die restlichen Top 5 zeigten das Selbe – nirgendwo sonst wurde die nötige Schippe, um auf dem Podium zu landen, deutlicher sichtbar als heute in Leogang.
Doch was Aaaron Gwin dort in den Berg stanzte war eine Meisterleistung. Mit ca. 1,5 Sekunden Rückstand kam er in den mittleren Teil der Strecke und kam mit 3 Sekunden Vorsprung wieder heraus. Somit hat er fast 5 Sekunden im unteren Teil der Strecke heraus holen können und das mit der perfekten Linienwahl und einer absolut fehlerfreien Technik. Wenn man sich sein Fahrwerk angeschautt hat, passierte dort nicht viel denn das Level der Progression war schon beim Maximum – genau Gwins Wohlfühlzone und sein großer Vorteil. Ein verdienter Sieg!
Johannes Fischbach konnten wir zum ersten Mal in der Liveübertragung anfeuern und es sah auch sehr vielversprechend aus für „Johännes Fishbäck“, bis er leider von einem Platten ausgebremst wurde. Das hielt ihn aber nicht davon ab seinen Run nach Hause zu fahren und das mit einer respektablen „still-faster-than-you“-Geschwindigkeit. Und das wird mit Sicherheit nicht das letzte Mal gewesen sein! Also das mit den Top 10, nicht mit dem Platten.

Bei den Frauen hat Rachel Atherton ihre Ausnahmerolle wieder bestätigt 5,3 Sekunden Vorsprung auf Platz 2 und gewinnt damit ihren zehnten World Cup in Folge. Aber Tahnee Seagrave ist wieder back in the game – trotz angeschlagenem Ellenbogen holte sie sich den zweiten Platz und machte ihren sauberen Run zu einer echten Augenweide. Es ist nur noch eine Frage der Zeit, bis die junge Britin Königin Atherton schlagen wird! Platz Drei belegte Miranda Miller, scheinbar fühlte die Kanadierin sich sichtlich wohl im Salzburger Land. Sandra Rübesam holte sich mit Platz 9 ein starkes Top 10 Ergebnis – Glückwunsch an dieser Stelle!

Was die Junioren anbelangt konnte Gaetan Vige Finn Iles ein Schnippchen schlagen und gewann mit 6 Hundertsteln Vorsprung. Bester Deutscher war Max Hartenstern, ebenfalls mit Platz 9.

Elite Men Top 5

  1. Aaron Gwin 3:28.686
  2. Loris Vergier 3:31.817
  3. Troy Brosnan 3:32.804
  4. Danny Hart 3:34.005
  5. Greg Minaar 3:35.165

Komplette Ergebnisliste hier

Elite Women Top 5

  1. Rachel Atherton 4:09.394
  2. Tahnee Seagrave 4:14.764
  3. Miranda Miller 4:19.306
  4. Tracey Hannah 4:20.883
  5. Manon Carpenter 4:21.349

Komplette Ergebnisliste hier

Elite Men Junior Top 5

  1. Gaetan Vige 3:50.934
  2. Finn Iles 3:51.559
  3. Sylvain Cougoureux 3:55.053
  4. Nikolas Nestoroff 3:55.530
  5. Elliot Heap 3:57.573

Komplette Ergebnisliste hier

Jetzt haben wir erstmal einen Monat Entzug, ohje. Der nächste Stop wird nämlich erst wieder Lenzerheide sein. Aber auch die schnellsten der Welt brauchen ein paar Wochen Pause um ihre Akkus wieder aufzuladen und für den nächsten Kampf um die schnellste Zeit bereit zu sein. Aber auch wir müssen erstmal wieder durchatmen nach 2 Wochen volle Power World Cup Action! Zeit sich selbst wieder aufs Rad zu schwingen, wenn das Wetter so gnädig ist wie heute in Leogang. Auf Wiedersehen und bis zum nächsten Mal, jodelidi!