Giacomo und Stefan, was konntet ihr zu dem Rahmenprojekt beisteuern? Was waren eure Aufgaben bei dieser Weiterentwicklung?
Giacomo: Wir von 77designz, also Stefan Mundorf und ich haben ein paar Details verbessert. Der Rahmen hatte Probleme mit der Langlebigkeit der Lager und sollte für 650B Plus angepasst werden. Hier haben wir in erster Linie an neuen Yokes gearbeitet. Das obere Yoke in den Sitzstreben haben wir einteilig gemacht, um Probleme mit dem Schweißverzug zu eliminieren und daraus resultierend eine längere Lebensdauer der Kugellager zu erreichen. Nebenbei haben wir dann noch Platz für Plus Reifen gemacht und das Bauteil steifer ausgelegt. Beim unteren Yoke ging es um Steifigkeit und Platz für Plus-Reifen. Wir haben allerdings auch an Themen wie Formensprache und Zugverlegung gearbeitet und dem Bauteil noch ein gefrästes Alutech-Logo verpasst. Des Weiteren gab es kleine Optimierungen an der Schweißverbindung zu den Kettenstreben, dies ist bei jedem MTB ein besonders kritischer Bereich.
Sebastian, wie hast du dich in das Projekt eingebracht?
Sebastian: Im Endeffekt ist es meine Aufgabe, die Produktpalette immer technisch und modisch aktuell zu halten, sprich mit dem Markt zu vergleichen und aktuelle Trends einzubringen. Außerdem habe ich als langjähriger Alutech-Fahrer und Fan eine ganz eigene Vorstellung von dem Produkt und versuche, dies immer einfließen zu lassen. Bei der Sennes 2.0 wollte ich unbedingt die geniale Kinematik von Stefan Stark beibehalten, war aber der Meinung, dass der Rest (vor allem der Lageraufbau und die Steifigkeit) ein Update nötig hatten. Oft hilft nur ein Blick über den Tellerrand und so landete ich bei Giacomo, dessen Arbeit für 77designz und Emanon mir noch immer im Gedächtnis war. Wir sind dann einfach mal zusammen radeln gewesen (sackschnell der Bengel) und ich habe ihm von dem Projekt erzählt – am Ende der Tour war die Sache perfekt. Wenn man so tief in den Produkten steckt wie Jürgen, Stefan und ich, ist es nicht immer leicht, einzelne Projekte abzugeben, da müssen dann schon Chemie und Arbeitsweise passen. Bei der Sennes 2.0 ist der Plan aufgegangen, wir haben gemeinsam etwas sehr Gutes noch besser gemacht!
Und dann folgt der fade Teil meiner Arbeit: In Excel werden so lange Artikelnummern und Preise hin- und hergeschoben, bis ein marktgerechtes Bike entsteht. Aber das fette Grinsen und die allsonntäglichen Podiumsbilder unserer Kunden entschädigen für die Stunden im Büro.