Interview mit der amtierenden 4X-Weltmeisterin Anneke Beerten

Dein wievielter Weltmeistertitel ist das gewesen?

Das war mein dritter Weltmeistertitel im 4X.

Du bist die Saison vorher nur Enduro gefahren, wie hast du dich auf das 4X WM Rennen vorbereitet?

Um ehrlich zu zu sein, habe ich mich gar nicht besonders auf das Rennen vorbereitet. Ich wußte, dass ich das Rennen fahren will, aber ich habe das nicht an die große Glocke gehängt. Ich hatte keine Lust darauf noch mehr Druck zu bekommen. Ich wußte aber auch, dass ich mit der Strecke gut zurecht kommen würde. Das einzige Problem, das ich hatte, war gute Starts zu bekommen und explosiv aus dem Gatter zu kommen.

Gatterstarts hat Anneke Beerten offensichtlich nicht verlernt.
Gatterstarts hat Anneke Beerten offensichtlich nicht verlernt.

War es eine große Umstellung vom Enduro zum 4X?

Ja, das war sogar eine sehr große Umstellung. Beim Enduro, bin ich bis zu sechs Stunden auf dem Bike und wir fahren lange Downhill-Stages. Beim 4X haben wir Rennen mit circa 50 Sekunden Fahrzeit. Daran muss man den Körper schon etwas gewöhnen und die Umstellung dauert eigentlich eine Zeit.

Die Konkurrenz war überschaubar, aber das Rennen zu gewinnen ist nie einfach, hattest du mehr Druck als bei den anderen WM Rennen davor oder warst du entspannter?

Ich habe mich eigentlich sehr gut gefühlt und hatte keinen Druck, so wie die Jahre zuvor. Aber als ich dann am Start stand, flatterten meine Nerven schon ein bisschen. Vielleicht lag es auch daran, weil ich wusste, dass ich nicht die besten Starts zu dem Zeitpunkt hatte und um das Rennen zu gewinnen, brauchte ich gute Starts und musste die Pro-Section springen. Das hat mich schon etwas nervös gemacht.

Was bedeutet dir der 4X WM Titel?

Der Titel bedeutet mir eine Menge. Ganz oben auf dem Podium zu stehen und seine Nationalhymne zu hören ist unbezahlbar. Das Regenbogentrikot zu gewinnen ist etwas magisches und es wird auch über die Grenzen der Disziplinen respektiert.

Immer mit der nötigen Portion Style unterwegs - Anneke Beerten.
Immer mit der nötigen Portion Style unterwegs – Anneke Beerten.

Wie haben deine Sponsoren und der holländische Verband reagiert?

Alle waren sehr glücklich darüber. Die meisten wussten, dass es nicht einfach war, weil ich immer noch Fäden in meinem Arm und Knie hatte, von einem Sturz beim Crankworx in der Woche vor der WM.
Es ist auch gut so viel Unterstützung von den Sponsoren und dem Verband zu bekommen, denn ohne sie, wäre das alles mit Sicherheit nicht möglich.

Nächstes Jahr ist die Four-Cross-WM wieder in Europa und zusammen mit der Downhill WM – was erwartest du davon?

Ich denke, das wird großartig! Es kommen bestimmt einige Frauen aus dem BMX Bereich dazu, weil das Rennen nach den Olympischen Spielen ist.
Es ist auch gut, dass die 4X Weltmeisterschaft wieder zusammen mit der Downhill WM ist, das verleiht dem Event einen noch besseren Rahmen.