BIG-10 Bike Challenge Saalbach HinterglemmEtwas gerädert nach der späten Ankunft, lassen wir den darauffolgenden Samstagmorgen erst einmal etwas ruhiger angehen und starten um 10 Uhr nach einem ausgedehnten Frühstück mit dem ersten Teil der BIG-10 Bike Challenge. Die ersten 5.000 Tiefenmeter bei 70 Kilometern Wegstrecke wollen heute erfahren werden. Bergauf müssen wir 500 Höhenmeter selbst pedalieren, für die restlichen Höhenmeter kommen die Seilbahnen von Saalbach und Leogang zum Einstatz. Zuerst geht es mit der Kohlmaisgipfelbahn hoch und von dort aus über den Wurzel- und Asitz-Trail in das Gebiet nach Leogang. Der Wurzel-Trail machte seinem Namen alle Ehre und durch den starken Regen der letzten Nacht wird es zu einer ziemlich rutschigen Angelegenheit. Über große Wurzelteppiche geht es mal hoch und mal runter und wir können uns direkt schon mal über die zusätzliche Power der E-Bikes freuen. Ohne die würde es uns sicherlich jede Menge Schweiß kosten. Etwas ruhiger geht es danach beim Asitz-Trail zur Sache, der uns flowig durch wunderschönes Ambiente führt und direkt an der Bergstation des Bikeparks Leogang wieder ausspuckt. Von dort aus geht es durch große, breite Anlieger und über viele Sprünge über den Hot Shots-Trail dem Tal entgegen. Ob wir wollen oder nicht, hier fallen wir unweigerlich in einen Geschwindigkeitsrausch. Ein schöner Kontrast zu den vorangegangenen Trails. Genau das haben wir uns gewünscht!

Ab der Mittelstation führt uns der zweite Teil des Hangman-Trails runter nach Leogang. Hier zeigt sich leider das Ausmaß des Regens der letzten Nacht. Das Team des Bikeparks Leogang arbeitet mit Hochdruck daran, den Trail für die zahlreichen Biker wieder herzurichten, aber für uns ist er leider noch gesperrt. Also geht es über den Flying Gangster und Bongo-Bongo-Trail talwärts. Hier zeigt der Bikepark, was er zu bieten hat. Die vielen Anlieger, Sprünge und Northshore-Drops zaubern uns ein Lächeln ins Gesicht.

Vom Tal aus geht es direkt wieder mit der Asitzbahn hoch auf den Berg. Da die Aufräumarbeiten auf den Hangman-Trails noch immer im vollen Gange sind, entscheiden wir uns nochmal für den Hot Shots-Trail, um dann ab der Mittelstation die weltbekannte Downhill-Strecke in Angriff zu nehmen. Hier waren vor kurzem noch die großen Namen der Downhillszene unterwegs und die E-Bikes können uns mal zeigen, was in ihnen steckt.

Nochmal geht es mit der Bergbahn hoch und über den bereits vom Hinweg bekannten Asitz- und Wurzel-Trail zurück in das Saalbacher Gebiet. Die Trails sind auch andersherum nicht weniger spaßig und ziehen uns die Mundwinkel nach oben. Kurz unterhalb der Bergstation der Kohlmaisgipfelbahn geht der Wurzel-Trail  unmittelbar in den Panorama-Trail über – unterschiedlicher könnten die beiden Trails nicht sein. Mit Saalbach Hinterglemm im Blick geht es mit viel Flow durch gut gebaute Kurven und über ein paar kleine Sprünge bergab. Über einige Verbindungspassagen auf breiten Schotterwegen geht es weiter über den Egger- zum Höllen-Trail. Ersterer schlängelt sich ohne viel Gefälle auf einem naturbelassenen Singletrail durch Almwiesen und Wälder. Beim Höllen-Trail hingegen geht es wieder etwas steiler zur Sache, wenn auch nur sehr kurz. So geht es noch einige Höhenmeter über eine Schotterstraße hinab nach Saalbach, um ein letztes Mal mit der Kohlmaisgipfelbahn hinauf zu fahren. Oben angekommen werfen wir uns nochmal den gesamten Panorama-Trail hinunter bis hin zur Milka Line, die sich mit vergleichbarem Charakter bis zur Talstation bergab schlängelt.

Für die letzte Bergfahrt des Tages geht es mit dem Schattberg X-press hinauf auf den Ostgipfel des Schattbergs. Nach einer kurzen Abfahrt folgt eine steile Schotterrampe hoch zum Westgipfel und wir freuen uns einmal mehr über die Motorunterstützung an unseren Bikes.
Oben angekommen, stehen wir vor dem Hacklberg-Trail, einer der wohl bekanntesten Trails Saalbachs. Dieser schlängelt sich mit viel Flow und wunderbarem Panorama den Berg hinab. Während wir in der Gondel Richtung Gipfel unterwegs waren, hatten wir gar nicht bemerkt, dass sich der Himmel fortwährend verdunkelt hatte. Als wir durch den Startpunkt des Trails rollen, fängt es auch schon zu regnen an. Der obere Teil des Trails zeichnet sich besonders durch steinige Anliegerkurven aus, bis es letztendlich in die Bäume hineingeht und auf griffigem Waldboden weiterführt. Als wir in den Wald kommen, öffnet der Himmel seine Schleusen vollständig und der Trail verwandelt sich kurzerhand in einen glitschigen Mix aus Wurzeln und Schlamm.
An einer Abbruchkante sondiert unser Fotograf Theo das vor ihm liegende Terrain und bemerkt nicht, dass sein Fuß währenddessen abrutscht. Theo segelt samt Kameraequipment und E-Bike knappe fünf Meter tief in einen Bach, in dem er rücklings liegen bleibt. Glücklicherweise übersteht sowohl er als auch seine Ausrüstung die ungewollte Airtime mit anschließender Wasserlandung unbeschadet. Ein verschlammtes E-Bike eine fast senkrechte und glitschige Wand hochzuhiefen stellt sich als echte Challenge für uns heraus, aber irgendwie schaffen wir es. Vom Ende des Hacklberg-Trails führt uns der Bruchegg-Trail die letzten Meter über zahlreiche Kurven hinab nach Hinterglemm. Von dort aus radeln wir in wenigen Minuten talabwärts zurück zu unserem Hotel in Saalbach und genießen dabei mehr oder weniger die Naturdusche. Perfektes Wetter, um den Wellnessbereich des Hotels etwas genauer zu erkunden und den Tag entspannt ausklingen zu lassen. Also nichts wie raus aus den nassen, kalten Klamotten und ab in die Sauna und den Jacuzzi mit Blick auf den Schattberg, der uns schon jetzt Lust auf den morgigen Biketag macht.