Einer der Dauerbrenner unter den Enduros kommt via Direktversand aus Koblenz. Wir haben getestet, was das Topmodell Canyon Spectral CF 9.0 SL tatsächlich auf den Trails kann.
Tested: Canyon Spectral CF 9.0 SL
Auf der Suche nach den optimalen Eigenschaften eines modernen Trailbikes hat Canyon diese auf die Kombination von vier wesentlichen Merkmalen heruntergebrochen: Traktion, Kontrollierbarkeit, Handling und Verspieltheit. Daraus ist das neue Canyon Spectral entstanden. Bereits das Vorgängermodell setze Maßstäbe und das 2018er Modell geht den nächsten Schritt in Sachen Fahrwerksperformance, Optik und Detailliebe.
Erster Eindruck
Langsam aber sicher war das Spectral in die Jahre gekommen und die Fangemeinde fragte sich schon, wann denn ein Facelift kommen würde. Vor einigen Monaten war es endlich soweit und abgesehen von der Geometrie und dem Gewicht wurde ein vollkommen neues Bike präsentiert, bei dem das Augenmerk voll und ganz auf dem Fahrwerk und cleveren Details für den Traileinsatz liegt. Beim Hinterbausystem hat sich Canyon vom Downhill-Pendant, dem Sender, inspirieren lassen. Dieses System soll für eine höhere Progression und ein besonders gutes Ansprechverhalten sorgen und trägt die Handschrift von Ex-Weltmeister Fabien Barel. Anstatt vertikal liegt der Dämpfer jetzt horizontal im Mittelpunkt des Rahmens und bietet dennoch ausreichend Platz für einen Flaschenhalter und eine optionale Rahmentasche für Werkzeug und Ersatzteile.
Wie auch beim Sender ist die Hinterbaukinematik in drei Phasen, Triple-Phase-Suspension genannt, eingeteilt. Sie soll verbesserte Traktion und ein sensibleres Ansprechverhalten zu Beginn des Federwegs, eine stabilere Plattform im mittleren Bereich für mehr Feedback und eine besonders progressive Phase gegen Ende des Federwegs bieten. So soll das Spectral in Kombination mit langer Front und kurzem Heck eine hohe Laufruhe und dennoch enorme Verspieltheit vereinen. Da sich die Geometrie beim Vorgängermodell bereits in den vergangenen Jahren bewährt hat, wurde diese kaum verändert und auch das Gewicht des Rahmens ist nahezu gleich geblieben. Neu hinzugekommen sind allerdings eine Reihe von nützlichen Features. Darunter zum Beispiel ein formschön angebrachter Kabelschacht am Unterrohr, der das Wechseln einer Bremse oder Schalthülle ohne lästiges Gefummel und vor allem schnell ermöglicht. Eine absolute Revolution in Sachen Leitungsverlegung und bislang einzigartig!
Um die Haltbarkeit des Spectrals zu erhöhen und es vor Wassereintritt zu schützen, werden alle Lager mit zusätzlichen Dichtungen versehen. Ebenso kommt an der integrierten Sattelklemme eine Gummiabdeckung zum Einsatz und auf der Antriebsseite des Hauptlagers nehmen zwei Lager die auftretenden Kräfte auf. Außerdem befindet sich unter einer weiteren Schutzkappe am Hauptlager eine Aufnahme für einen Umwerfer. Ebenfalls zum Schutz des Rahmens wird der vom Vorgänger bekannte IPU-Lenkanschlagsbegrenzer eingesetzt. Dieser soll das Oberrohr vor unnötigen Macken bewahren und bei zu großen Krafteinwirkungen an den Sollbruchstellen der Befestigungsschrauben einfach abbrechen. Ein weiteres nettes Feature ist der ausklappbare Hebel an der Steckachse des Hinterrads, der den Ausbau durch die größere Hebelwirkung deutlich vereinfacht.