Der Crankbrothers Synthesis E 11 im Test

Erster Eindruck

Der Laufradsatz wurde uns bei einem Pressecamp im Bikepark Samerberg in der Nähe von Rosenheim vom Entwickler Jason Schiers und Global Marketing Manager Kellen Trachy präsentiert. Auf den ersten Blick macht der Synthesis E 11 Carbon Laufradsatz einen klasse Eindruck. Das Design der Naben und Felgen ist schlicht, die Felgen haben ein flaches Profil (ähnlich wie bei Stan´s Notubes) und die massiven Naben machen einen robusten und stabilen Eindruck. Zudem machten die prophezeiten Vorzüge und Besonderheiten des Laufradsatzes mächtig Eindruck. Infolge der Präsentation waren wir äußerst gespannt, ob wir die angepriesenen Fahreigenschaften der brandneuen Schmuckstücke auf Anhieb bemerken würden. Bei unserem Modell handelte es sich um die 29 Zoll Version des Topmodells E 11.

Crankbrothers Synthesis
Jason Schiers und Kellen Trachy bei der Präsentation des Crankbrothers Synthesis E 11 im Bikepark Samerberg. | Foto: Manfred Stromberg

Auf dem Trail

1.825 Gramm sind für einen Carbon Laufradsatz selbst in 29 Zoll nicht gerade wenig, aber ein geringes Gewicht stand, laut Entwickler Jason, schon bei der Entwicklung nicht ganz oben im Lastenheft. Sondern die Fahrqualität und Langlebigkeit. Allerdings liegt das Gewicht hauptsächlich im Mittelpunkt der Laufräder, bei den robusten Naben. Die Felgen bringen in 29 Zoll gerade einmal 480 g (vorne) und 495 g (hinten) auf die Waage. Im Antritt und bei schnellem Kurvenwechsel machte sich das sehr positiv bemerkbar. Das Bike lässt sich mit den Synthesis E 11 mühelos von Anlieger zu Anlieger schmeißen und klettert auch bergauf angenehm leicht. Vor allem die hohe Vorspannung der Speichen und die generelle Steifigkeit des gesamten Laufrades sorgen für eine direkte Übertragung der Trittkräfte auf den Boden.

Crankbrothers Synthesis
Wir haben den Synthesis E 11 in 29 Zoll auf Herz und Nieren getestet.

Am spannendsten war aber natürlich der Unterschied zwischen Vorder- und Hinterrad. Aufgrund der geringeren Speichenanzahl und Wandstärke sowie größeren Felgenbreite des Vorderrades soll es nachgiebiger sein als andere Carbon Laufräder. Wir müssen gestehen, anfangs haben wir keinen Unterschied zu einem anderen Laufradsatz aus Carbon spüren können, da die gesamte Steifigkeit grundsätzlich ziemlich hoch ist. Sobald wir allerdings in richtig grobes und anspruchsvolles Terrain kamen war die vertikale Nachgiebigkeit des Vorderrades tatsächlich zu spüren. Zusätzlich zum Fahrwerk absorbierte es starke aufeinanderfolgende Schläge und bringt mehr Ruhe in die Front.

Crankbrothers Synthesis
Bei Durchschlägen wie diesem blieb das Hinterrad vollkommen unbeeindruckt.

Selbst wenn die Strecken mal richtig unruhig wurden, schien das Vorderrad am Boden zu kleben anstatt von Unebenheiten abzuspringen. Bei uns äußerte sich das vor allem durch eine geringere Ermüdung der Hände bei langen Abfahrten. Insgesamt ist die Steifigkeit in horizontaler Richtung sehr hoch. Besonders über das Hinterrad kann aus Anliegern ordentlich Geschwindigkeit aufgebaut werden und es fühlt sich alles sehr direkt an. Auch die knackig vorgespannten Speichen tragen hier ihren Teil dazu bei.
Der leise Project 321 Freilauf rundet den edlen Gesamteindruck ab. Das leise Surren ist während der Fahrt kaum zu vernehmen und so muss es unserem Geschmack nach auch sein. Wer es eher laut mag, kann dies über zusätzlich erwerbbare Sperrklinken anpassen. Die Sperrklinken greifen ebenfalls tadellos und in geringsten Winkelabständen von nur 2,5 Grad sehr angenehm ein.