Im Einsatz
Für gewöhnlich würden wir bei einem Enduro und einer Körpergröße von 1,90 m einen etwas längeren Reach bevorzugen, beim CrossWorx CW Zero One Hardtail allerdings waren 470 mm optimal. Selbst bei richtig langen Aus- und Auffahrten kamen wir nie an den Punkt uns allmählich unwohl oder verspannt zu fühlen. Im Gegenteil! Die Sitzposition war dank des steilen Sitzwinkels und des nicht zu weit entfernten Cockpits komfortabel und dennoch effizient. Nur die Front begann sobald es richtig steil wurde ein wenig zu steigen, was mit Sicherheit den kurzen Kettenstreben zuzuschreiben ist.
Bergauf klettert das CW Zero One erwartungsgemäß wie ein Weltmeister, erfordert aber ein wenig Ziehen und Pushen um den Bodenkontakt des Hinterrades vor und nach Hindernissen schnellstmöglich wieder herzustellen. Das tiefe Tretlager machte uns in der Theorie im Vorfeld zwar etwas Sorgen, diese wurden jedoch auf dem Trail vollkommen weggeblasen, denn angesichts des „fehlenden“ Dämpfers ist das absolut kein Problem und für Hardtails sowieso relativ durchschnittlich.
Man möchte meinen, dass sich das Bike bei geringen Geschwindigkeiten aufgrund des sehr flachen Lenkwinkels und relativ langen Reachs etwas kippelig fährt, aber auch dem war keineswegs so.
Sobald es bergab ging, war wieder einmal auf erfrischende Art und Weise ein wenig Fahrkönnen gefragt. Heutige Trailbikes und Enduros gleichen derartig viele Fahrfehler aus, dass wir sie teilweise gar nicht mehr wahrnehmen. Es galt also wie bei unseren MTB-Anfängen besonders auf Linienwahl und Bremspunkte zu achten. Sobald wir uns darauf eingestellt hatten, konnten wir das volle Potential des Bikes entfalten.
Dank des robusten Rahmens und dem flachen Lenkwinkel fühlt man sich mit dem CW Zero One auf ruppigen und besonders schnellen Trails sofort zu Hause. Obwohl das Bike auf 27,5 Zoll Laufrädern rollt, ist es erstaunlich laufruhig, erfordert aber bei großen aufeinanderfolgenden Schlägen ein wenig mehr Zurückhaltung. Gleichzeitig erlauben die kurzen Kettenstreben schnelle Richtungswechsel und gute Kontrolle über das Hinterrad. Durch Anlieger fliegt man nur so durch. Der Reach bietet ausreichend Freiraum um mit dem Bike zu arbeiten und vermittelt insgesamt ein hohes Sicherheitsgefühl. Wir hätten uns lediglich etwas breitere Reifen gewünscht, die durch ihr höheres Volumen mehr zusätzliche Dämpfung bieten könnten. Ansonsten waren wir ziemlich angetan.
Das Fazit und ein Zukunftsausblick auf den in Arbeit stehenden 29er folgen auf der letzten Seite.
