CB: Als dieses Video erschienen ist, war die Aufregung um dich enorm groß und ein regelrechter Hype entstand um deinen Fahrkönnen. Und das nicht nur in der Radszene. Hast du das jemals kommen sehen?

DM: Oh nein, nicht in einer Million Jahre! All das Aufsehen hatte ich Inspired [Bicycles] zu verdanken, die mich in den verhergehenden drei Jahren immer mit Rahmen unterstützt haben und ich konnte bis dahin nie etwas zurückgeben. Niemals hätte ich ahnen können, dass das Video derartig durch die Decke gehen würde.

Zu dieser Zeit hat Trial immer mehr Aufmerksamkeit im Internet bekommen und war weniger in Magazinen zu finden. Es gab da ein Trials-Forum, das heute noch existiert und dort tummelte sich die gesamte Trial-Szene. Dort habe ich Sachen veröffentlicht, die auch zuvor auf anderen Kanälen gut angekommen sind und dachte, es wäre ganz cool zu erfahren, was die Leute davon denken. Vor allem da wir so hart an den Aufnahmen gearbeitet haben, intensiver als jemals zuvor wollte ich einfach nur wissen wie das ankommt.

Stattdessen ist es vollkommen durch die Decke gegangen. In den folgenden Tagen haben sich Talkshows aus den Staten und alle möglichen Medien aus der ganzen Welt gemeldet. Inspired hat einen Email-Account erstellt und es sind knapp 200 Mails diesbezüglich eingegangen.

CB: Du hattest also nie vor Profi zu werden?

DM: Nein! Ich habe nicht einmal davon geträumt, weil die Helden des Sports immer auf diesem Level waren.

CB: Nach all dem Wahnsinn und der Aufregung um „Inspired Bicycles“ hast du dann „Way Back Home“ gedreht. Wie lief dieses Projekt und war es eine große Umstellung mehr Budget zu haben?

DM: Ja! Es gab quasi kein Budget für Ispired. Im September 2009 war dann alles etwas entspannter. Das Management wurde übernommen, da ich absolut keine Ahnung davon hatte. Kurz danach habe ich bei Red Bull unterschrieben, bin nach San Diego geflogen, wir haben über die Way Back Home Idee diskutiert und ich habe mir das Schlüsselbein gebrochen. Ganze dreimal in Folge habe ich es mir gebrochen und ich bin vom Höhepunkt meiner Karriere zu allen möglichen Schlüsselbein- und Rückenproblemen übergegangen.

Die Grundidee des Projekts war von Edinburgh zurück nach Skye zu fahren und alle Sachen, die ich mir in Schottland überlegt habe, zu machen. Aber ich war für neun Monate verletzt. Also dachte ich mir wie könnten ein Edit machen, in dem wir uns auf die Schönheit von Schottland konzentrieren. Das gab mir die Möglichkeit Street Riding vor unglaublicher Kulisse zu zeigen. Das lag mir aufgrund meiner Abstammung aus Skye ziemlich gut. Der Ablauf war ähnlich wie bei Inspired und ich habe mir Sachen ausgesucht, die höchst anspruchsvoll für mich waren.

Es ist nicht so als wäre ich irgendetwas Besonderes, ich mache einfach nur Trial-Videos. Irgendwie bin ich einfach in diese Nische gerutscht.