Am nächsten Morgen ging es – leicht verkatert – bei perfektem Wetter mit dem Shuttle auf unseren ersten Berg. Oben angekommen standen wir plötzlich mitten in den Wolken und beeilten uns mit dem Abladen, da es dort dann doch recht frisch war. Auf dem Weg zu einem Trail namens Avalanche berichtete uns Jeremy von dem auf Madeira sehr berüchtigten Black Ice, einer schmierigen Schicht auf dem lehmigen Boden, die bei feuchten Bedingungen glatt wie Eis sein soll. Kaum hatte Jeremy zuende gesprochen, hörte man es auch schon Krachen und Normen rutschte – nach unseren ersten 5 Minuten – auf dem Black Ice über den Trail. Nachdem wir seinen verwundeten Arm verarztet hatten, konnte es weiter gehen. Nun war auch uns klar, dass erst mal Halbgas angesagt war und wir fuhren plötzlich alle sehr verhalten.

Endurious Bastards
Basti schießt mit Highspeed durch einen von Bäumen erschaffenen Tunnel

Es ging durch riesige Hohlwege und über Hochebenen, durch Bananenplantagen wieder Richtung Meer. Mit steigenden Temperaturen und abtrocknender Strecke fanden wir auch unser Selbstvertrauen wieder und ließen es richtig krachen. Am Ende des Trails luden wir die Räder sofort wieder auf und der Van erklomm erneut den 1200 Meter hohen Berg. Oben angekommen, dasselbe Spiel: kurz frieren, vorsichtig über das böse Black Ice und rein in den Formiga Trail, welcher sich flowig den Berg hinunter schlängelte.

Nach dem Mittagessen mussten wir leider feststellen, dass unser Shuttle den Dienst quittiert hatte. Doch Jeremy improvisierte kurzerhand und wir machten mit ihm eine sehr schöne Enduro-Tour entlang der Wasserkanäle namens Levada Nova, welche die ganze Insel mit Wasser versorgen und letztendlich über einen alten Karrenweg an Kakteen-Feldern vorbei, runter nach Paul do Mar ans Meer führte. Dort angekommen belohnten wir uns mit einem kühlen Bier und fuhren anschließend mit dem Rad zurück zu unserem Domizil.

Endurious Bastards
Unglaubliche Trails mit Blick Richtung Meer