Unser Mitarbeiter Ingo Kraus war am Wochenende beim Enduro Race Dolomiti Paganella dabei. Seinen Rennbericht, unterhaltsame POV-Aufnahmen der einzelnen Stages und die Ergebnisse gibt es hier.
Enduro Race Dolomiti Paganella
Letztes Wochenende fand zum ersten Mal das Enduro-Rennen “ Enduro Race Dolomiti Paganella “ statt. Wie der Event-Name vermuten lässt, folgten etwa 232 Fahrerinnen und Fahrer dem Ruf von Thomas Schlecking nach Paganella ins nördliche Italien – ca. 50 Kilometer vom allseits bekannten Riva del Garda entfernt. Ins Leben gerufen wurde dieses Rennen vom Gründer und Allzeit-gutgelaunten Chef von Bike-Projects, dem Erfinder der heiß begehrten Enduro-Rennveranstaltungen im deutschsprachigen Raum, dem 3-Länder Enduro, sowie der Trail Trophy Serie. Man konnte sich also sicher sein, dass einem ein qualitativ hochwertiges und anspruchsvolles Rennwochenende bevorstand.
Donnerstag um kurz vor 15 Uhr machten wir uns zu dritt auf nach Paganella. Wir hatten leider nur zwei komplette Räder dabei. Da ich meinen Rahmen ca. fünf Wochen vorher zurückschicken musste, lieh mir freundlicherweise ein guter Freund seinen Rahmen, den wir aber erst auf der Fahrt gen Süden in Stuttgart abholen mussten. Nach einem weiteren Kurzaufenthalt in München kamen wir gegen 2 Uhr in Andalo an. Freitag galt es möglichst viele Stages zu trainieren, so dass ich mich entschloss, das Rad noch in der Nacht aufzubauen, um mein Team nicht allzu lange warten zu lassen. Um 04:00 war das Rad startklar und ich völlig erledigt.
Nach vier Stunden Schlaf klingelte der Wecker und wir wollten raus auf die Pisten. Leider hattet sich die Sonne hinter Regenwolken und Nebel verkrümelt. Nachdem der Regen aufgehört hatte, ging es rauf auf 2.170 Meter Höhe zu den ersten Trainings-Stages. Die Annahme, dass es rutschig sein würde, bestätigte sich nachdrücklich. Der Boden war sowas von rutschig! Sowas hatte ich noch nie erlebt. Man hätte auch versuchen können, auf einem zugefrohrenen Wildwasserfluss zu fahren! Das merkwürdige war, dass der Untergrund gar nicht so glitschig aussah. Die Trails waren mit vielen weißen und hellen Steinen jeglicher Korngröße durchsetzt, welche trocken wirkten, gefühlt aber aus Eis bestanden. Die nassen Wurzeln und der schmierige Schlamm machte es nicht gerade einfacher, auch nur annähernd eine Linie zu halten. Jedenfalls waren wir schon auf den ersten Metern am Limit und nur damit beschäftigt, nicht vom Rad zu fallen. Das war Laufradfahren auf höchstem Niveau! Wenn das im Rennen am Samstag und am Sonntag ebenfalls so sein sollte, war mir sofort klar, dass ich schon mal provisorisch ein Bett im nächsten Krankenhaus reservieren konnte.