Nachdem der Flug am frühen Morgen mit hunderten von Kilo Übergepäck durch Kameraequipment und Bikes nahezu problemlos vonstattenging, begrüßte uns La Palma mit angenehmen 18 Grad und Sonne. So war selbst der im Gesicht hängende Schlafmangel blitzschnell wie weggezaubert. In unserem neuen Domizil angekommen wurde auch der verbleibende Anreisetag für Montage und Vorbereitung von Bikes sowie Kameras genutzt, denn am darauffolgenden Tag sollte sich keine Zeit mehr dafür finden.
Zu unserem großen Glück hatte Andi einen der wahrscheinlich wertvollsten Kontakte, den man sich auf der Insel wünschen kann: Daniel „Danger Dan“ Schäfer. Seit mehr als 18 Jahren nennt der Chiemgauer La Palma für deutsche Wintermonate sein Zuhause. Mit seiner lässigen und angenehmen Art steht er hier Mountainbikeurlaubern mit seinem eigenen Shuttle- und Guideunternehmen namens La Palma FREEride sowie ortskundigem Know-How zur Verfügung. (La Palma Freeride)

Hinter den Kulissen einer Videoproduktion
Daniel Schäfer ist das Schweizer Taschenmesser des Mountainbike. In jeder Sparte des Mountainbikesports ist er tätig, stand uns stets mit Rat und Tat zur Seite und begrillte uns in seinem außergewöhnlichen Domizil während der deutschen Wintermonate.
Hinter den Kulissen einer Videoproduktion
Für gute Drive-by-Aufnahmen mussten die Autogeschwindigkeit und das Timing der Fahrer perfekt koordiniert sein.

Wer jetzt denkt, dass der zweite Tag bereits mit Radfahren und Filmen begonnen hat, liegt damit falsch. Vielmehr war es ein reiner Scoutingtag. Zusammen mit Daniels Vor-Ort-Kenntnissen machten wir uns einen Überblick über die besten Spots der Insel. Von unvorstellbar schönen Küstenlandschaften, an denen die Gewalt des Meeres die Brandung formt, über regenwaldähnliche endlose Grünlandschaften bis hin zu tiefschwarzen Vulkanlandschaften. Und auf so einem Untergrund sollten unsere Reifen ersten Bodenkontakt machen… Wir waren begeistert! Anhand von aufgenommenen Fotos und den ermittelten Sonnenständen an den einzelnen Locations haben wir schließlich am Abend einen detaillierten Ablaufplan für den ersten Drehtag geschmiedet.

Hinter den Kulissen einer Videoproduktion
Das Kamerateam bestehend aus Toni und Michi war tagtäglich mit Equipment jenseits der 60 Kilo unterwegs.

Bei warmen Temperaturen und Sonnenschein ging es also endlich los Richtung erstem Drehspot: Ein dschungelartig zugewachsener Trail mit flowigen Anliegern und teils ruppigen Steinfeldern auf knappen 1500 Höhenmetern erwartete uns. Wir wussten zwar, dass die Wetterbedingungen auf den Kanaren schnell wechseln, aber dass sie auf ein und derselben Insel so extrem unterschiedlich sein können, war uns nicht bekannt. Da wir bei perfekten Bedingungen auf der Westseite der Insel mit dem Auto starteten waren wir eher spärlich mit regenfesten Klamotten ausgestattet, da es dort au Strömen regnete. Bereits nach den ersten Aufnahmen kroch die Nässe selbst in die untersten Schichten unserer Montur. Zu unserem Glück machten die Trails ordentlich Laune, denn die Richtung Null Grad tendierenden Temperaturen und durchnässten Klamotten nagten an unserem Gemüt. Ohne die gute Stimmung am Set und den Zusammenhalt der gesamten Crew hätten wir wahrscheinlich längst aufgegeben. Mit den richtigen Leuten werden aber selbst Regentage zu einem coolen Tag. Trotzdem waren wir froh den ersten Dreh ohne Erkältung überstanden zu haben. Dem Kameraequipment erging es leider nicht so gut wie uns. Sowohl eine Fotokamera als auch die Timelaps-Kamera gaben bei derartigen Bedingungen leider den Geist auf.

Hinter den Kulissen einer Videoproduktion
Stürze blieben bei den schmierigen Bedingungen natürlich nicht aus…
Hinter den Kulissen einer Videoproduktion
Der Spanier Iraitz stets motiviert und voller Tatendrang.