Der Samstag startete dann ähnlich feucht und neblig, aber in der Luft lag natürlich schon etwas mehr Spannung. Nachdem der Morgen noch einmal eine ausgiebige Trainingssession bereithielt, ging es dann am Nachmittag mit der Qualifikation zur Sache. Für viele hieß es sicherlich, bei diesen Verhältnissen einen eher auf Sicherheit ausgerichteten Lauf hinzulegen, aber gerade in der Elite Men Klasse war das richtige Maß zwischen geringem Risiko und notwendiger Geschwindigkeit schwer einzuschätzen, schließlich ging es um den Einzug ins Super Final. Ein paar Fahrer hatten aber noch weitaus Größeres im Hinterkopf.

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Joshua Barth hofft auf den Sprung in ein Profiteam und hat mit dem Sieg der Gesamtserie mit Sicherheit gute Chancen

In der Elite Men Klasse standen sich zwei Fahrer unmittelbar als Konkurrenten gegenüber, denn Joshua Barth (GER – Carbocage) und Bryn Dickerson (NZL – FS Funn Factory Racing) lagen nur 23 Punkte auseinander. Der 27-Jährige Neuseeländer war leicht geschwächt, denn er hatte mit Problemen am Fuß zu kämpfen, die er sich eine Woche zuvor beim Weltcupfinale in La Bresse zugezogen hatte. Aber der greifbare Titel schien die Schmerzen zu überlagern. Joshua Barth, der mit seinen 23 Jahren in dieser Saison alles auf das Pferd Downhillsport gesetzt hat, kann durchaus zufrieden sein mit dem Erreichten, wobei sein großes Ziel, der Sprung in ein Profiteam, natürlich mit einem Europacuptitel etwas leichter fallen dürfte. Während die beiden etwas im Rampenlicht standen, gab es jedoch noch einen weiteren durchaus ernstzunehmenden Kandidaten auf den Seriensieg.

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Patrick „Paddy“ Butler landete nach einer starken Zwischenzeit auf Platz fünf in der U19 Klasse

Stanislav Sehnal (CZE – Kellys Factory Team) war ebenso wie die zwei vor ihm Platzierten, mit einem Rennsieg ausgestattet und mit 86 Punkten Rückstand noch absolut in Schlagdistanz. Aber auch wenn an diesem Wochenende die Serienwertung im Fokus stand, war der Weg dorthin nicht gerade einfach, denn um den Tagessieg fuhren noch einige andere Kandidaten mit, die somit schnell mal die wichtigen Punkte wegschnappen konnten. Schon anhand der vergebenen Startnummern war klar, dass da noch ein paar andere sehr schnelle Fahrer im Feld vorhanden waren. Beispielsweise mit der Nummer zwei am Rad mischte der Portugiesische Meister mit, den wohl nur die wenigsten einzuschätzen wussten. Emmanuel Pombo (POR – GT) fährt häufig bei der Enduro World Series und dass diese Fahrer ernst zunehmen sind, hat der Sieg von Martin Maes (BEL – GT Factory Racing) beim Weltcup in La Bresse gezeigt. Aber auch Matthew Walker (NZL – Cube Global Squad) oder Johannes von Klebelsberg (ITA – MS Mondraker) waren heiße Anwärter auf die Bestzeiten.

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Die viert platzierte Lea Rutz bereitet sich auf den Absprung des berühmten Drops vor