It`s Raceday

Das Fahrrad war bereit und im Gegensatz zu Valberg fühlte ich mich gut während der Trainingseinheiten. Als ich aufwachte, war ich in Form und gelassen für den ersten Wettkampftag. Ich hatte beschlossen, von der ersten Wertungsprüfung an sofort anzugreifen. Alles verlief nach Plan bis kurz vor Ende dieses ersten Runs … bis der Albtraum eines jeden Fahrers Wirklichkeit wurde. Dieses typische leise Pfeifen der Luft, die aus dem Reifen austritt. Ich hatte ihn in einem Engpass voller Schotter aufgeschlitzt. Der größte Teil der Wertungsprüfung lag hinter mir und ich beschloss weiterzufahren, ohne den Reifen zu reparieren. Ich beendete die Wertungsprüfung an zwanzigster Stelle, aber ich hatte meine Felge beschädigt und ich konnte keine Tubeless-Reifen mehr benutzen. Zum Weiterfahren musste ich einen Luftschlauch im Reifen aufziehen. Zum Glück hatte ich genügend Zeit dafür, bevor es mit der 2. Wertungsprüfung weiterging.

Seit meinem Karriereende im DH war ich nicht mehr mit Luftschläuchen gefahren. Deshalb wusste ich auch nicht so richtig, welcher Luftdruck bei diesen Bedingungen optimal wäre. Ich entschied mich für 34 Psi (2,3 Bar, Anmerkung der Redaktion). Da noch genügend Felsen auf der Strecke waren, zog ich es vor, auf Nummer sicher zu gehen, indem ich mir sagte, dass ich ja den technischen Hilfsbereich anfahren konnte, der nach dieser Wertungsprüfung erlaubt war, um zu versuchen, wieder auf Tubeless umzurüsten.

Ich war entschlossener als je zuvor und testete gleich in den ersten Kurven das Antriebsverhalten dieses Reifens mit Luftschlauch. Anstatt an meine Fahrt zu denken, dachte ich nur an den Reifen und so fand ich mich schon bald aufgrund einer Wurzel auf dem Boden wieder. Ich stieg rasch wieder auf mein Fahrrad. Es ging jetzt darum, den Schaden zu begrenzen und die Prüfung ohne weitere Fehler zu beenden. Ich fuhr sehr enttäuscht über die Ziellinie, aber jetzt war es wichtig, mich so schnell wie möglich in den Paddock zu begeben, um zu versuchen, vor der folgenden Wertungsprüfung wieder auf Tubeless umzurüsten.

Leider war es nicht möglich, die Felge zu reparieren, ohne Gefahr zu laufen, sie definitiv unbrauchbar zu machen. Es blieb also nichts anderes übrig, als mit dem Luftschlauch weiterzufahren.