Pleiten, Pech & Pannen

Ich fühlte mich gut während der Trainingseinheiten, aber ich wusste, dass die Gefahr eines Sturzes und/oder eines mechanischen Problems bei Regen auf dieser Art Gelände sehr hoch war und dass die Folgen verheerend sein könnten.

Der erste Renntag begann auf einem besonders rutschigen Gelände. Die erste Wertungsprüfung bot eine abwechslungsreiche Strecke, bei der man sehr aufmerksam sein musste, um in den technischsten Abschnitten nicht die Kontrolle zu verlieren. So gegen Mitte der Wertungsprüfung stieß ich mit meinem Pedal gegen einen Felsen. Meine Kette sprang ab. Ich weiß nicht, ob es mein Fuß oder der Felsen war, aber ich stellte mit Schrecken fest, dass meine obere Kettenführung praktisch herausgerissen war. Es blieb mir nichts anderes übrig, als die restlichen Anstiege der Wertungsprüfung hinaufzurennen und so langsam fing ich an zu denken, dass mein Wochenende schon vorbei war.

Justins Mechaniker Larry hatte an diesem Wochenende eine ganze Menge zu tun.
Justins Mechaniker Larry hatte an diesem Wochenende eine ganze Menge zu tun.

Am Ende der Wertungsprüfung gelang es mir, die gebrochenen Stücke der Kettenführung, die noch am Rahmen hingen, zu entfernen und so konnte ich die erste Transferteilstrecke des Tages bis zum Start der zweiten Wertungsprüfung fahrend zurücklegen. Ich wusste aber nicht wirklich, wie diese schnelle und chaotische Wertungsprüfung mit ihrem langen Anstieg im Mittelteil ohne Kettenführung verlaufen würde. Wie befürchtet sprang meine Kette vor dem Anstieg ab und ich musste anhalten, um sie wieder aufzulegen. José, der dreißig Sekunden nach mir gestartet war, fuhr an mir vorbei, während ich am Streckenrand war. Ich beendete die Wertungsprüfung mehr schlecht als recht. Ich brauchte jetzt ein Wunder von Larry, dem Mechaniker des Canyon-Teams, als ich in den technischen Hilfsbereich einfuhr.