Auf dem Trail
Mit einem Kampfbomber fliegt man keine gemütliche Sightseeing-Runde, sondern man geht damit ans Limit. So haben wir uns für unseren Test ein Terrain ausgesucht, bei dem das e-Crusher an seine Grenzen kommen soll. Die Trails im Trentino und rund um den Gardasee sind nicht gerade für ihren Flow bekannt, es geht dort eher ziemlich zur Sache und wir waren skeptisch, wie sich das Bike auf den harten und verblockten Trails schlagen würde. Doch auch scheinbar nie aufhörendes Steinstakkato der übelsten Sorte und fieseste Absätze und Einschläge bringen das e-Crusher nicht so schnell aus der Ruhe. Trotz des zwar für ein E-Bike in diesem Einsatzbereich guten Gewichts, liegt das Gesamtgewicht bei stattlichen 22,2 kg. Um so mehr hat uns hier das neue e-Crusher überrascht. Bergab bietet es jede Menge Reserven und die 150 mm des brandneuen Fox FLoat X Dämpfers am Hinterbau und die 160 mm der Gabel Fox 36, gepaart mit der soliden Plus-Bereifung, nehmen den brachialen Strecken den größten Schrecken.
Der sehr steife Carbonrahmen vermittelt ebenfalls ein sicheres Gefühl, auch wenn es mal etwas gröber wird. Dabei geht das Rad recht agil zu Werke und erlaubt, dank 30 mm kurzem Vorbau, präzise Lenkbewegungen. Es lässt sich schnell und verspielt bewegen, liegt bergab satt auf der Strecke und man könnte vergessen, dass man auf einem E-Bike mit mehr als 22 Kilo sitzt. Der einzige Kritikpunkt bei unserem ersten Test war der, dass die Akku Schutzabdeckung bei Steinschlägen sehr laut gewesen ist. Hier wäre eine schützende Gummiabdeckung besser gewesen.
Beim Uphill macht das Bike ebenfalls eine sehr gute Figur und geizt nicht mit Spaß. Bergauf wird einem dank Boost-Antriebsmodus und Fast Forward Geometrie kaum Grenzen gesetzt. Steigungen, deren Anblick einen sonst schon absteigen lassen, schafft man mit einem Lächeln im Gesicht und machen einfach nur Spaß. Traktion ist dank der 2.8″ breiten Maxxis Minnion im Überfluss vorhanden und der Shimano-Antrieb schiebt einen mit bis zu 70 Nm die Steigungen hinauf.