Was ist das Geheimnis des Evolink-Bikes? Wie würdest Du seinen Charakter beschreiben?

Im Grunde genommen ist es ganz simpel. Ein langer Radstand erhöht die Balance und diese wiederum erhöht das Sicherheitsgefühl. Ein flacher Lenkwinkel verringert das Übersturzgefühl beim Downhill und erhöht somit ebenfalls die Sicherheit. Wenn man sich sicher fühlt, kann man schneller fahren.

Pole Bicycles
Lang, flach und extrem steil zugleich! Das Pole Evolink 140

Unseren Testbericht vom Pole Evolink 140 findest du hier. 

Schon bei der ersten Ausfahrt mit dem Pole haben wir Unterschiede im Fahrverhalten zu anderen „normalen“ Enduros bemerkt, und man kann schon sagen, dass wir ziemlich geplättet waren. Was würdest du sagen, ist der größte Unterschied?

Auf dem Pole steht man relativ aufrecht und fühlt sich bergab sehr viel relaxter. Die Balance auf dem Rad ist sehr zentral und liegt tief zwischen den Laufrädern. Man muss also nicht ständig auf seine Balance achten und sie verlagern. Es bedarf allerdings ein bisschen Training, besonders bei Kurven.

Der Radstand ist mit 1348 mm bei der Rahmengröße XL „ein bisschen“ größer, als bei anderen Enduros. Wie kriegt man denn so ein Schiff um die Kurve?

Eigentlich ist es reine Physik. Es gibt viele verschiedene Techniken, wie man enge Kurven fahren kann und die meisten sind meiner Meinung nach einfacher, wenn man einen längeren Radstand und flacheren Lenkwinkel hat. Man kann sich viel besser in die Kurve legen und mehr Grip aufbauen, wenn man im Rad und zwischen den Achsen steht.

Pole Bicycles
Das Evolink kann sogar als Klappbike verwendet werden

Bergauf fährt sich das Rad auch sehr gut und überzeugt mit sehr guter Traktion. Woran liegt das?

Auch hier ist natürlich Physik im Spiel. Es ist sehr viel bequemer, bergauf zu fahren und aufrecht zu sitzen als dabei gekrümmt auf dem Rad zu hocken. In dieser Position ist es auch viel leichter, die Balance zu halten. Wenn man das Körpergewicht nach weiter nach vorne, also vor die Achse verlegt, resultiert das natürlich auch in mehr Grip an der Front. Das Rad steigt vorne nicht so schnell und lässt sich viel kontrollierter fahren.