Civetta

Unsere dritte Region ist Civetta und nach dem lockeren gestrigen Tag nehmen wir uns heute wieder mehr vor. Wir entscheiden uns für eine Tour mit über 2.200 Tiefenmeter Abfahrtsspaß. Zwei Bergbahnen bringen uns auf den Col dei Baldi und damit zum Startpunkt. Nach einer kurzen Zwischenabfahrt lassen wir die Beine an einem kurzen Schotteranstieg warm werden und ins Tal nach Pescul geht es auf einem recht leichten Trail zum Eingrooven. Ein 500 Höhenmeter langer, aber gut fahrbarer Teeranstieg kostet zwar Körner, aber die füllen wir am Rifugio Fedare wieder auf. Koch Ivan ist selbst Biker und weiß, was einem nach so vielen Höhenmeter besonders gut schmeckt. Von dort aus bringt uns ein antiquierter Sessellift (übrigens der einzige Lift auf unserem Trip, der nicht in der Super Summer Dolomiti Card enthalten ist) die restlichen Höhenmeter zum Rifugio Averau.

Dolomiti Super Summer
Von gemütlichen Flowtrails bis hin zu technischen und verblockten Abfahrten haben die 16 teilnehmenden Gebiete alles zu bieten. © Ale di Lullo

Der Ausblick hier oben ist wohl einer der spektakulärsten der ganzen Dolomiten und wir gönnen uns bei einem Espresso nochmal eine Pause zum Genießen – und um das Koffein für das Highlight der Tour wirken zu lassen. Nach einem kurzen Stück auf der Skipiste weißt nur ein grüner verwitterter Pfeil auf einem Felsen in einen Pfad, der uns über eine steile Rampe bergauf zu einem Trailleckerbissen führt. Steinig, aber durchwegs fahrbar und mit moderatem Gefälle führt uns der Trail unterhalb des Averau entlang und später durch grüne Almwiesen, selbstverständlich immer mit tollem Dolomitenblick. Koupiert geht es über Trails zum Castello di Andraz und zu guter Letzt bringt uns ein Singeltrail zur ehemaligen Grenze zwischen Italien und Österreich-Ungarn und zurück zu unserem Startpunkt am Lago di Allegne.

Dolomiti Super Summer
Unfassbare Panorame, Trails mit jedem Schwierigkeitsgrad und Abfahrten bis zum Abwinken! © Andrea Costa

Arabba

Für den nächsten Tag steuern wir Arabba auf der Rückseite des Sellastocks und einer der Orte auf der bekannten Sella Ronda Route an. Unsere Tour zum Passo Padon mit Liftunterstützung bringt uns wie schon gestern deutlich mehr Tiefen- als selbst erstrampelte Höhenmeter und erspart uns steile Schotteranstiege unterhalb der Seilbahnen. Gleich von der Bergstattion am Porta Vescovo beginnt ein drei Kilometer langer Trail als gebürtiger Einstieg in diese Freeridetour. Nach einer gerölligen Schotterabfahrt führt ein traumhafter, naturbelassener Trail auf der Skipiste parallel zur Fedaia Passstraße zur Talstation des Padon-Lifts, der uns auch gleich wieder nach oben auf den Pass shuttelt. Die ersten 300 Metern Abfahrt auf der extrem steilen Skipiste sind ein kleines notweniges Übel auf der Tour, um zu einem Schotterweg zu kommen, der wiederum auf einen wunderbar hergerichteten Wald- und Wiesentrail ins Tal nach Omella führt. Von dem Dörfchen geht es auf einem Radweg vorbei an einem Hotel in einer alten österreichischen Festung, in der wir uns einen Koffeinkick für die letzten Kilometer zurück nach Arabba holen.

Dolomiti Super Summer
Auch Richie Schley hat schon seine Reifenspuren hinterlassen. © Ale di Lullo