Du hast diese Saison nicht nur dein Team und somit auch das Rad gewechselt, du hast auch noch direkt deine Laufradgröße geändert. Von 27,5“ auf 29“ zu wechseln hört sich erst mal nicht so schwierig an, ganz so einfach ist es aber doch nicht, oder? Kennst Du alle Details, die am Bike geändert werden mussten, um 29er Laufräder fahren zu können?
Meine ersten Erfahrungen mit einem 29“ habe ich auf einem Trailbike sammeln können. Es war so unverschämt schnell auf den Geraden, allerdings hatte ich anfangs Probleme, das Rad vor Kurven runterzubremsen und diese richtig zu nehmen [grinst], aber verdammt war das geil! Bei einem Enduro-Rennen hab ich es mit dem 29er Santa Cruz Tallboy mit gerade mal 110 mm Federweg im Heck aufs Podium geschafft.
Wenn man ständig Bikes und somit die Laufradgröße wechselt, ist es ein bisschen schwierig, sich auf ein Rad einzuschießen, aber es sind ja immer noch Fahrräder [lacht]. Um aus dem bestehenden Santa Cruz V10 ein 29“ Bike zu machen, waren ziemlich viele Veränderungen notwendig, die man aber nicht direkt sehen kann. So musste der Federweg verkürzt werden, um die Tretlagerhöhe beizubehalten und der Lenkwinkel musste ebenfalls etwas steiler ausfallen, um die Bewegung durch den Federweg auszugleichen.

Gibt es irgendetwas, was sich für dich nicht verändert hat? 
Bis auf die Pedale und die Griffe, hat sich alles verändert! [lacht]

Probike Check Loris Vergier Santa Cruz v10
Als es noch trocken war: Während dem Weltcup in Lourdes änderte sich mit dem Wetter auch die Strecke um 180 Grad (Foto: Sven Martin)

Was ist für dich der größte Unterschied zwischen 27,5“ und 29“? Musst du deinen Fahrstil ändern?
Auf kleineren Laufrädern ist es etwas einfacher sich und das Rad zu bewegen und die Richtung zu ändern, allerdings muss man es schon ziemlich pushen, um damit schnell zu sein. Beim 29er ist es eigentlich umgekehrt. Es ist ein bisschen träger und es fühlt sich langsamer an, was es aber nicht ist.

Auf welchen Strecken werden deiner Meinung nach 29er Bikes ein Vorteil sein?
Wenn es nicht zu eng und verwinkelt ist und dazu noch recht steil, werden 29er auf jeden Fall Vorteile bringen.

Wirst du also diese Saison, je nach Strecke, auch auf den kleineren Laufrädern unterwegs sein?
Also wenn das Rad in Lourdes schnell ist, dann kann man getrost die ganze Saison damit fahren! 😉