Was lief schief?

Vermutlich war es mein eigener Erwartungsdruck, auch 2017 eine Top-Leistung abzuliefern. Wenn ich dann nicht gewonnen habe, hat mich das runter gezogen und ich hatte keinen Spaß mehr. Ich glaube auch, dass ich nach zwei erfolgreichen Jahren mit den beiden Seriensiegen eine Pause gebraucht habe – mental.

Jeder hatte am Anfang des Jahres 2017 ja eigentlich von dir erwartet, dass du wieder gewinnst. Hast du dich unter Druck gesetzt gefühlt?

Ja, auf jeden Fall! Und ich selbst war auch der, der am meisten erwartete wieder zu gewinnen.

Richie Rude
Foot out flat out!

Hat es sich auf deine Motivation ausgewirkt, dass du nicht gewonnen hast?

Im Jahr zuvor habe ich einfach so, fast ohne große Anstrengungen die Enduro World Series Rennen gewonnen. Und als es dann nicht mehr so lief, war ich schon deprimiert. Ich musste mich echt zusammenreißen.

Gehen wir mal zu deinen Downhill-Zeiten zurück. Du warst Junioren-Weltmeister und es sah ganz so aus, dass du auch in der Elite-Klasse ganz vorne mitfahren kannst.

In 2013 lief es leider nicht so, wie ich mir das vorgestellt hatte. Mal abgesehen vom Weltmeistertitel. Dazu hat sich mein Sponsor Yeti zu dem Zeitpunkt auch aus dem Downhill zurückgezogen. Daher war der Schritt zu etwas Neuem für mich interessanter als zurück zum Downhill zu gehen. Ich hatte mein großes Ziel, das Regenbogentrikot zu gewinnen, geschafft und war daher bereit für neue Herausforderungen.

Richie Rude
In 2018 konnte Richie seine Qualitäten hin und wieder zeigen, allerdings fehlt einfach die von ihm gewohnte Konstanz

Wurdest du zu dieser Entscheidung gedrängt?

Ganz und gar nicht. Ich habe schon immer mehr Zeit auf dem Trailbike verbracht als auf dem Downhiller. Also war der Wechsel auch irgendwo naheliegend.