Wie lange hat die Entwicklung des Nomad 4 gedauert und was waren die größten Schwierigkeiten?

Wenn man sich den Tretlagerbereich einmal anschaut, dann sieht man schnell, dass es da durch die Lower Link-Dämpferaufnahme ziemlich eng zugeht. Die Kurbel mit dem Tretlager- und Dämpfertunnel, dann noch die Schwinge und ein Tunnel für den internen Zug der Variostütze – das war echt nicht einfach und vielleicht auch nicht so elegant wie sein Vorgänger. Aber es war notwendig, um die Performance zu bekommen, die wir uns vorgestellt haben. Das Ganze hat rund zwei Jahre in Anspruch genommen.

Santa Cruz Entwicklerinterview
Die Lower Link-Konstruktion hat nicht nur optische Gründe

Wie verändert die Lower Link-Dämpferaufnahme die Fahreigenschaften? 

Mit dem tief montierten Dämpfer bekommen wir eine linearere Kennlinie. Als wir uns entschieden hatten, den Federweg auf 170 mm zu erhöhen, war auch klar, dass wir die Kennlinie abflachen mussten. Das ist bei Bikes mit weniger Federweg nicht so ausschlaggebend, aber wenn mit dem größeren Federweg der mittlere Federwegsbereich wächst, hatten wir das Gefühl, dass wir hier mehr Support brauchten. Und genau das haben wir durch den Lower Link erreicht.

Santa Cruz Entwicklerinterview
Nick Anderson hat rund zwei Jahre für die Entwicklung des Nomad 4 investiert

Man kann einen Luftdämpfer genauso wie einen Stahlfederdämpfer verbauen. Was sind die Hauptunterschiede der beiden im Nomad? Gibt es eine Empfehlung, welche Fahrer bzw. Fahrstil welchen Dämpfer fahren sollte? 

Wir haben das Nomad so designt, dass es mit beiden Dämpfertypen funktioniert – noch ein Vorteil von der lineareren Kennlinie. Luftdämpfer sind einfacher einzustellen und passen besser zum Trail-orientierten Fahrstil. Fahrer, die mehr im Park oder Downhill unterwegs sind, tendieren zur Coil-Option. Die Bereiche überschneiden sich also, aber das Fahrgefühl unterscheidet sich definitiv. Die meisten Fahrer mögen den Coil lieber, um richtig Gas zu geben.