Welchen Beitrag leistet das Fahrrad zur Entlastung der Städte?
Im Vergleich zum Auto nimmt es weniger Raum ein – sowohl was den ruhenden als auch
den fließenden Verkehr betrifft. Ein parkendes Fahrrad braucht kaum Platz. Demnach liegt
die Lösung für eine nachhaltige, emissionsfreie und gleichzeitig effektive Mobilität in den
Städten auf der Hand.
Noch hat das Fahrrad einen schweren Stand – vor allem in größeren Städten.
Deshalb ist es wichtig, den Radverkehr zu fördern. Metropolen wie Amsterdam oder
Kopenhagen machen es vor. Mithilfe von Infrastrukturprojekten sind Fahrradfahrer dort
gleichberechtigte Verkehrsteilnehmer. Ein Beispiel: In Kopenhagen gibt es die sogenannte
Fahrrad-Schlange. Diese Fahrradbrücke verbindet zwei durch Grachten und Kanäle
getrennte Stadtteile miteinander. Statt eine teure Autobrücke zu bauen, wurde das Fahrrad
bevorzugt und der Verkehr dadurch entlastet. Seitdem wachsen beiden Stadtteile
gemeinsam.
Sind internationale Konzepte dieser Art auf Deutschland übertragbar? Die städtebaulichen Voraussetzungen sind hierzulande sicher anders.
Der Mobilitätsbedarf ist von Land zu Land unterschiedlich. Das stimmt. In Deutschland
haben wir hiermit weniger Probleme als beispielsweise im mittleren Westen der USA. Dort
orientiert sich die Stadtplanung am Automobil. Deutsche Großstädte haben hingegen
klassisch gewachsene Innenstädte – mit wenig Platz und wenig Möglichkeiten für Neubauprojekte. Deshalb führt die Lösung nur über eine effizientere Gestaltung der
vorhandenen Wege. Diese Situation ist durchaus vergleichbar mit Kopenhagen und
Amsterdam.
Was muss sich in deutschen Städten ändern?
Wenn man Radfahren sicherer, schneller und attraktiver machen möchte, muss man den
öffentlichen Raum anders aufteilen. Man muss dem Fahrrad insgesamt mehr Platz
einräumen. Für eine höhere Fahrradnutzung braucht es breite Fahrradwege, neue
Abstellplätze und Ladestationen.
„Das Fahrrad ist eines der intelligentesten Verkehrsmittel des 21.
Jahrhunderts.“