Erster Renntag der EWS in Finale Ligure

Samstag, Tag eins der EWS: Start an der großen Bühne auf der Piazza um 9:40 Uhr, Shuttle zum Pass und ab zum Gipfel. Etwas nervös aber doch irgendwie entspannt geht es los in die längste Stage, die ich in meinen zwei Jahren Rennen bisher gemacht habe. Die ersten Kurven machen super viel Spaß, die Linien im staubigen Boden sind freigelegt und das überholen drei vor mir gestarteten Fahrerinnen gab erstmal ein gutes Gefühl. Der Untergrund wird nun rauer und leichtmachen über den Steinen ist angesagt. Es läuft gut. Die Arme können noch umsetzen, was mein Kopf will und den Lenker festhalten. Fels um Fels, bis ich so ein leicht schwammiges Hinterrad bemerke. Shit, ein Platten und noch mindestens ein Drittel vor mir! Die Luft war raus, aber die Felge sollte ja einiges abkönnen dachte ich mir. Also weiter, jetzt eben etwas langsamer und felgenschonender. Schön be- und entasten, hin und wieder abspringen und laufen und hindurch durch die letzten Passagen, in denen die Zuschauer immer mehr wurden. Nachdem mich im unteren Teil vier meiner Mitstreiterinnen wieder überholt hatten, war die Zeit dann wohl nicht mehr all zu gut. Ich machte mir aber erstmal keine großen Gedanken darüber und kümmerte mich hektisch ums Flicken meines Hinterrads: Durchschlag im Mantel, also Schlauch rein und weiter. Pitstop an der Feedstation und los zum anstrengenden Anstieg zur nächsten Stage

600 hm auf steiler Schotterstraße mit Intergralhelm auf dem Kopf waren eine sehr schweißtreibende Angelegenheit. Aber auf Stage zwei freute ich mich schon, da diese im Training echt spaßig war, zumindest wenn man steinige und enge Kurven mag. Zwei Bar Druck im Hinterreifen werden schon halten, dachte ich mir und hackte runter. Überholmanöver hier, short-cut da und auch die letzten Meter im verblockten Gelände unter den kritischen Augen der Fotografen und Zuschauer liefen gut. Angekommen am Start der letzten Stage des ersten Tages war die Stimmung entspannt und wir ulkten in den 15 Minuten, die wir noch hatten, ein bisschen rum, um uns zu entspannen. Kurz bevor mein Countdown zu Start anlief bemerkte ich aber, dass in meinem Hinterrad nicht mehr allzu viel Luft war und an einer winzigen Stelle die Milch heraus blubberte. Oh no! Aber ich muss los, sonst gibt es Strafzeit. Also Flowline suchen und durch! Die Zuschauer auf der Stage waren on fire, und ich somit doppelt und dreifach voll mit Adrenalin. Der Reifen hielt und ich kam völlig außer Atem am Ziel an. Geil, geschafft. Schnell zur Piazza zurück und dann noch einen Ersatzmantel organisieren. In dem ganzen Trubel konnte ich es dann gar nicht mehr realisieren, dass ich auf der dritten Stage ohne viel Reifenluft eine neuntbeste Zeit gefahren bin. Hammer!

Auf der nächsten Seite geht es weiter mit dem zweiten Renntag von Tanja Naber.