Da bist du viel unterwegs… Wie viele Kilometer sitzt du dafür im Auto? Wie viele Kilometer Flatterband ziehst du in die Wälder? Wie läuft die Organisation in der Regel ab?

Die meisten Kilometer entstehend zwischen Mai und September: Rund 15.000 rein für die Events, also nicht sooo viel. Aber wir scouten ja auch noch die eine oder andere Region, um zu schauen, wo man noch etwas Schönes machen könnte. Pro Saison verbrauchen wir insgesamt ca. 50 Kilometer Flatterband. Das klingt viel, ist es aber angesichts der langen Strecken nicht. Und wir versuchen hier auch, den Kompromiss zwischen guter und sicherer Signalisation und übermäßigem Bandeinsatz zu finden.

Für ein 3-Tagesevent am Wochenende reisen wir am Montag an und haben ein erstes Meeting. Dienstag bis Donnerstag signalisieren wir dann die Strecken.

Thomas Schlecking
Thomas testet die Strecken selbstverständlich auch selbst. | Foto: Paul Masukowitz

Wie bist du damals auf die Idee gekommen, solche Events zu veranstalten? Womit hat das alles für dich angefangen?

Angefangen hat es 2008 in Latsch/Südtirol. Ich war der Meinung, dass man über eine mehrtätige Veranstaltung die schönen Trails der Region bekannter machen sollte. Ich wollte auch Hobbybikern ein Rennen spaßorientierten Formats bieten und damit Leute ansprechen, die sonst bei keinem „Rennen“ starten würden. Das funktioniert auch bis heute – mit der Ausnahme, dass das Starterfeld auch bei der Trailtrophy im Laufe der Jahre immer besser geworden ist.

Sind die Tourismusregionen diesen Ideen gegenüber aufgeschlossen oder musst du viel Überzeugungsarbeit leisten?

Das kommt ganz darauf an aber an den Orten, an denen wir die Events veranstalten, ist man diesem Format schon grundsätzlich aufgeschlossen. Wenn man Entscheidungsträger erst überreden muss, hat das meistens keinen Zweck.

Thomas schickt die Teilnehmer ins Rennen. | Foto: Dennis Stratmann

Wie würdest du die Auswirkungen solcher Events, z.B. des 3 Länder-Enduros, auf die entsprechende Region hinsichtlich des Tourismus bewerten?

Ich denke schon, dass eine Region, die Mountainbiker mit einem modernen Konzept und attraktiven Trails ansprechen will, in der Saison mehrere Highlights in der Vermarktung benötigt. Da ist unser Event ein Baustein, das auch dazu führt, das Teilnehmer auf die Region aufmerksam werden, schon vorab dorthin reisen oder hinterher wiederkommen.

Wie schwierig ist es, solch ein Rennen, wie das Paganella Enduro Race zu veranstalten?

Das endgültige Fazit können wir erst nach unsere Premiere von 8. bis 10. Juni ziehen. Bis jetzt laufen die Vorbereitungen rund, was auch daran liegt, dass unsere Ansprechpartner vor Ort schon davor Erfahrung bei verschiedenen Rennen gesammelt hatten. Bei Paganella gibt es recht viele offizielle Trails, die wir fahren dürfen, das erleichtert es natürlich sehr. Mit das Schwierigste im Vorfeld bei solchen Premieren ist die Zeitplanung im Rennen. Wir fahren zwar alles vorher noch einmal ab, dennoch ist es immer etwas schwierig, die Öffnungs- und Schließzeiten der Stages im Vorfeld festzulegen.

„Der Teilnehmer auf Platz 223 ist uns genauso wichtig, wie der Teamfahrer der aufs Podium kommt!“

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