Racing

Adidas Eyewear Apt, South France November 2014 Copyright: Markus Greber Rider: Steffi Marth, Jaseon Edwards, Pierre Eduard Ferry, Rene Wildhaber
©Markus Greber

2014 hast du deine erste volle Downhill-Rennsaison bestritten, bist gleich ins Downhill-Nationalteam einberufen worden und hast an der WM teilgenommen. Hast du damit gerechnet?
Ich habe nicht damit gerechnet, dass es ganz so schnell gehen würde, aber mein Ziel war es schon, national zu den Top-3 zu gehören und mich international nach vorne zu kämpfen. Das hat eigentlich genauso geklappt, wie ich mir das vorgestellt habe.

Wie würdest du das Fazit deiner ersten Downhill-Weltcup-Saison ziehen?
Beim Downhill-Weltcup muss man sich ständig überwinden und alles geben und voll konzentrieren. Vor der Saison war ich mir nicht sicher, ob ich mich nach dem 4X nicht ein bisschen übernehme, da der Anspruch nochmals ein ganz ein anderer war, aber ich fühle mich wohl und habe bereits viel Erfahrung in den ganzen Jahren davor gesammelt. Ich sehe Potenzial und weiß, dass ich weiter vorne landen kann.

Gab es eine spezielle Vorbereitung, um den Sprung in die höchste Liga im Downhill gut zu schaffen?
Speziell eigentlich nicht. Seitdem ich BMX fahre und an der Sportschule in Cottbus war, wo auch ein Olympiastützpunkt ist, habe ich gelernt, wie man sich rein von der Fitness her ordentlich vorbereitet. Das ziehe ich seitdem immer im Winter durch. Etwas umgestellt habe ich aber zum Beispiel die Dauer der Sprints beim Training.

Hat dir das Downhill fahren dabei geholfen, bei der 4X-Weltmeisterschaft in Leogang 2014 den dritten Platz zu holen?
Ja, voll. Das gute an der 4X-WM war, dass sie zum dritten oder vierten Mal in Leogang stattgefunden hat und ich gut vergleichen konnte, wie ich mich auf der Strecke verhalte, nachdem ich zum Downhill fahren angefangen habe. Und das war komplett anders. Vor allem die größeren Sprünge, mit denen ich in den letzten Jahren wirklich gekämpft habe, waren dieses Jahr eigentlich kein Problem mehr.
Für mich war also alles viel entspannter und ich hatte nicht mehr so viel Angst vor den Sprüngen. Nachdem ich dort auch Downhill gefahren bin, war ich eigentlich recht abgelenkt von der WM. Ich glaube das hat der Lockerheit auch ein bisschen geholfen.

Was siehst du als das Hauptproblem, warum generell nicht mehr Nachwuchsfahrerinnen bei internationalen Rennen starten?
Also bei der Weltcup-Spitze im Downhill ist auch bei Frauen das Niveau unglaublich hoch. Ich glaube, dass bei Frauen eine gewisse Hemmschwelle existiert. Man muss sich viel trauen und zu einem gewissen Grad seine Gesundheit aufs Spiel setzen, wofür man Mut, aber auch eine Menge Erfahrung benötigt. Für viele Frauen ist das vermutlich eine schwierige Kombination. Downhill ist vielleicht nicht wirklich eine Frauensportart, was ich aber eigentlich nicht verstehe. Ich find’s total cool. [lacht]