Rund um das Biken

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© Markus Greber

In welcher Sparte fühlst du dich beim Biken so wirklich zu Hause?
Ich glaube immer noch beim 4X. Wenn ich zu einem 4X-Rennen kommen würde, wüsste ich genau, was zu tun ist. Da bin ich einfach sicher und weiß, dass ich zu den Weltbesten gehöre.
Aber am meisten Spaß macht mir Downhill fahren. Das ist ein bisschen wie Computerspielen. Da darüber springen, dort durch die Kurve driften und immer schneller fahren. Da habe ich dieses Gefühl wenn ich vom Rad steige, dass ich mich schon auf das nächste Mal freue, wieder draufzusteigen. [lacht]

Du bist seit der ersten Stunde, also seit 2009, Mitglied der Trek Gravity Girls. Wie würdest du sagen, hat sich das Team über die Jahre verändert und worauf legt ihr heutzutage besonders euren Fokus?
Viel hat sich glaube ich nicht verändert. Mitglieder sind gegangen und gekommen, aber der Gedanke, mehr Frauen zum Biken zu bewegen und ihnen zu zeigen, dass auch jede Frau bergabfahren kann, ist derselbe geblieben. Der Spirit ist immer noch derselbe. Wir versuchen verschiedene Kategorien abzudecken und haben deshalb Fahrerinnen mit verschiedenen Schwerpunkten im Team und wollen unsere Idee vom Biken einfach nach außen tragen.

Kommst du mit deinen Teamkolleginnen immer gut klar, oder gibt es auch schon einmal Meinungsverschiedenheiten, wenn ihr gemeinsam unterwegs seid?
Da wir eigentlich nur ganz selten gemeinsam unterwegs sind, verstehen wir uns dann natürlich bestens, wenn wir einmal etwas gemeinsam machen. Wenn wir ständig aufeinander hängen würden, wäre das vermutlich etwas anders. Uns vier unter einen Hut zu bringen ist aber schwer, da wir eben so verschiedene Sachen machen.

Ist es Teil eures Job-Profils zu coachen, oder liegt dir das selbst am Herzen?
Ich bin irgendwie reingerutscht. Als ich mit den Gravity Girls vor drei oder vier Jahren auf den Kanaren zum Insel-Hopping war, hat mir La Palma so gut gefallen, dass ich den ganzen Winter dort geblieben bin. Dort habe ich mit Guiding angefangen. Das war aber nie mein Ziel oder etwas, von dem ich gedacht habe, dass ich das irgendwann einmal machen müsste. Aber es hat mir auch Riesenspaß gemacht, da ich gerne mit Leuten Rad fahre und ich gerne den Spirit in der Gruppe, egal ob mit Frauen oder Männern, auslebe.

Findest du, dass Frauen spezielle Bike-Produkte benötigen?
Nein, eigentlich nicht. Vom Bike-Material her nicht. Vom Style her kann man sich schon streiten. Wir brauchen sicherlich andere Schnitte bei Klamotten, da macht es Sinn, bei allem anderen finde ich nicht.