Was war das schönste oder verrückteste Erlebnis, dass du da mit dem Bike gemacht hast?
Es sind immer tolle Erlebnisse, aber mein bestes Erlebnis und Ergebnis war bei meinem Qualirun in Leogang. Ich kam schon ein bisschen zu spät dran, hatte aber noch genug Zeit zum Aufwärmen. Als ich mich dann anstellte, merkte ich, dass das Hinterrad locker war. Nur hatte leider niemand ein Tool dabei. Also bin ich zum Lift rüber gesprintet, während die  Starterin vor mir schon im Starthaus stand. Als ich wieder kam, war sie schon gestartet. Ich durfte dann – Gott sei Dank – zwei Startintervalle nach ihr auf die Strecke. Es klingt vielleicht
nicht spannend, aber wenn man vor dem Start so einen Stress hat, ist man den Tränen nahe. Ich war total fertig und hatte gefühlt einen Puls von 190. Ich war bei meinem Run total fertig, aber trotzdem schnell. Als ich dann die Resultate der Elite-Klasse anschaute, war ich sieben Sekunden schneller als die erstqualifizierte Carina Cappelarie. Ich glaube, ich brauche öfters Stress am Start [schmunzelt und verdreht die Augen].

Hast du eigentlich einen Trainingsplan oder Ernährungsvorgaben, an die du dich halten musst?
Seit Dezember habe ich einen Konditionstrainer. Ich treffe mich mit ihm dreimal pro Woche nach der Schule. Das ist schon cool, wenn man jemanden hat, der nur auf dich schaut und dich pusht. Ernährungsplan habe ich keinen. Schokolade muss einfach sein.

Von Vali sieht man im Downhill nur noch das Hinterrad und eine große Staubwolke (Foto: Daniel Roos)

Gibt es auch Tage, an denen du keine Lust zum Biken hast? Steigst du dann trotzdem aufs Rad, weil du weißt, dass du trainieren solltest?
Im Winter kriege ich schon eine kleine Krise, drei Monate ohne Bike. Aber ich denke mir, dass es gar nicht so schlecht ist, mal eine Pause zu machen. Ich kann dafür jeden Tag Skifahren und Snowboarden. Im Sommer gehe ich dafür Biken, wann ich will. Ich habe keinen Trainingsplan, aber es ist sehr selten, dass ich keine Lust aufs Radl’n habe.

Nervt es dich manchmal, wenn du mit den Jungs oder den Elite-Frauen verglichen wirst?
Ja, das mit den Jungs schon, aber das hat mit diesem Jahr aufgehört. U17-Jungs mit den Frauen vergleichen [lacht]. Wenn ich mit den Elite-Frauen verglichen werde, finde ich das nicht schlimm, ich mache das ja auch ein stückweit. Es pusht mich und ich kann mir neue Ziele setzen.