Junior-Dominatoren bei Frauen und Männern müssen um Vorherrschaft fürchten
Vali Höll (AUT) und Thibaut Dapréla (FRA) haben im Vorjahr die Junior-Wettbewerbe dominiert und gehen in jedem Rennen als Top-Favoriten an den Start. In Fort William jedoch bröckelte die Vorherrschaft der beiden Talente. 2018 gewann Höll noch jedes Rennen und jedes Qualifying. Mit ihren herausragenden Bestzeiten wäre sie sogar bei den Elite Frauen um Podiumsplätze gefahren. Die aktuelle Saison begann sie in gewohnter Manier: Bestzeiten in Rennen und Qualifying in Maribor folgte die schnellste Zeit bei der Qualifikation in Fort William. Aber aus dem Rennen ging die Österreicherin zum ersten Mal seit über einem Jahr nicht als Siegerin hervor. Mit großem Vorsprung ging die 17-Jährige in den mittleren Abschnitt, die Wood-Sektion, stürzte jedoch zweimal, weswegen ihre beispiellose Siegesserie von acht Erfolgen endete. Höll erzielte immerhin noch den zweiten Platz hinter Anna Newkirk (USA). Für die US-Amerikanerin war es der erste Sieg. Auf Seiten der Junior-Männer sorgten Luke Mumford (GBR) und Patrick Laffey (CAN) bei ihren Weltcup-Premieren für Aufsehen und kamen Shootingstar Dapréla gefährlich nahe. Doch der junge Franzose, Sieger bei fünf von sieben Rennen und zweimaliger Zweiter 2018, sicherte sich seinen zweiten Saisonsieg und verwies die beiden Debütanten mit 0,8 (Mumford) bzw. 2,1 Sekunden (Laffey) auf die Plätze zwei und drei. In Leogang wollen Dapréla und vor allem Lokalmatadorin Höll zu alter Dominanz zurückfinden.

DH World Cup Maribor
Vali Höll musste sich zum ersten Mal in der Junioren Klasse geschlagen geben und ihre Siegesserie beenden. © Bartek Wolinski/Red Bull Content Pool

Neue Gesichter auf dem Podium bei den Elite Frauen
Die Saison 2018 war von einem Dreikampf zwischen Myriam Nicole (FRA), Tahnée Seagrave und Rachel Atherton (GBR) geprägt, welche die Siege unter sich ausfochten. Nicole zog sich in der Saisonvorbereitung einen Knöchelbruch zu und ist seitdem zum Zuschauen verdonnert. Der erwartete Dreikampf wurde so zu einem britischen Duell um den Weltcup-Gesamtsieg. In Fort William ging Seagrave nach ihrem Auftaktsieg von Maribor erstmals bei einem Weltcuprennen mit der Startnummer eins und dem weiß-roten Trikot der Weltcup-Führenden an den Start. Ein heftiger Sturz im ersten Training, bei der sich die 23-Jährige eine Schulterverletzung zuzog, beendete jedoch auch ihre Ambitionen. Somit verblieb Atherton als einzige Top-Favoritin. Tracey Hannah (AUS) wurden eher geringe Chancen auf den Sieg in Fort William eingeräumt. Doch die Australierin legte die schnellste Zeit im Qualifying hin und ging somit als Letzte ins Rennen am Sonntag. Atherton beobachtete die Fahrt ihrer Rivalin nervös vom Hotseat aus. Nach dem oberen und mittleren Streckenabschnitt leuchtete die Zeitnahme grün und wies Hannah als Führende aus. Ein kleiner Ausrutscher kurz vor dem abschließenden Streckenabschnitt, dem Motorway, ließ ihren Vorsprung nach und nach schmelzen. Mit 1,6 Sekunden Rückstand überquerte sie die Ziellinie und belegte Rang zwei hinter Atherton, die einen fehlerfreien Run zeigte.

Nina Hoffmann war aus Deutscher Sicht die Überraschung des Wochenendes. Platz 4 in der Quali war schon eine hammer Leistung, aber im Finale setzte die ehemalige Speerwerferin nochmal einen drauf und fuhr ihr erstes Weltcuppodium ein. © Bartek Wolinski/Red Bull Content Pool

Hinter Atherton und Hannah, zeigte die deutsche Nina Hoffmann bei ihrem Debüt in Fort William eine sensationelle Leistung und erzielte mit dem dritten Rang ihren ersten Podestsplatz in ihrem erst sechsten Weltcuprennen. Die Newcomerin zeigte bereits 2018 bei vereinzelten Weltcup-Teilnahmen ihr großes Potenzial und fuhr mehrere Top-10-Ergebnisse ein. Nach Platz sechs beim Saisonauftakt in Maribor ließ sie in den schottischen Highlands arrivierte Fahrerinnen wie Marine Cabirou (FRA, 4.) und Veronika Widmann (ITA, 5.) hinter sich. Als Zehnte legte auch Sandra Rübesam (GER) einen starken Auftritt hin. Somit beendeten zwei Deutsche das Rennen in den Top 10.

An Rachel Atherton führte wieder einmal kein Weg vorbei. © Bartek Wolinski/Red Bull Content Pool