Die ZEG, zu der unter anderem auch Bulls gehört, steigt aus Protest gegen Bikesharing-Anbieter Mobike aus UN-Initiative Global Compact (UNGC) aus. Alle Infos dazu hier.

Das chinesische Bike-Sharing-Unternehmen Mobike war vergangene Woche mit dem Titel „Champions of the Earth 2017“ durch die Umweltorganisation der Vereinten Nationen (UNEP) Anfang Dezember ausgezeichnet worden. In der Kategorie „Entrepreneurial Vision“ wurde Mobike für ihren Beitrag zur Weiterentwicklung von kohlenstoffarmen öffentlichen Verkehrsmitteln gewürdigt.
Erst seit wenigen Wochen bietet Mobike in Berlin die ersten Fahrräder in Deutschland zum Verleih an.

ZEG protestiert gegen Mobike

Der Fahrradhändlerverband ZEG reagiert nun auf diese Preisverleihung nicht nur mit deutlicher Kritik, sondern auch mit dem sofortigen Ausstieg aus der UN-Initiative Global Compact (UNGC). Auch alle damit verbundenen finanziellen Zuwendungen an die Organisation würden mit sofortiger Wirkung eingestellt. Diesen Schritt begründet die ZEG in einer Mitteilung damit, die Auszeichnung von Mobike sei „ein Schlag ins Gesicht all jener 8700 Unternehmen aus 140 Ländern, die sich den strengen zehn Grundprinzipien des Global Compact verschrieben haben“. Dazu gehört auch der Umweltschutz, gegen dessen Prinzipien Mobike „auf gröbste Weise“ verstoße. Als Folge des harten Wettbewerbs der Bike-Sharing-Unternehmen würden insbesondere in China Hunderttausende gut erhaltene Fahrräder auf Mülldeponien landen oder am Straßenrand ungenutzt herumliegen.

„Es ist absurd, dass ein Unternehmen wie Mobike dann mit der höchsten Umweltauszeichnung prämiert wurde. Das System kollabiert. Es werden Massen an Billigrädern in den Markt geschoben, die nicht gebraucht werden. Da ergeben sich Berge an Aluminiummüll. Dies können und wollen wir als Händler-Genossenschaft nicht unterstützen und mittragen“, erklärt der Vorstandsvorsitzende der ZEG, Georg Honkomp.
Die Auszeichnung von Mobike durch UNEP lasse der ZEG um der eigenen Glaubwürdigkeit willen keine andere Wahl, als aus dem UNGC auszutreten. Deren strengen Prinzipien fühlt sich der Verband weiterhin verpflichtet und werde dies auch weiterhin an allen Produktionsstandorten einhalten.

Wir hoffen, dass Mobike nicht das gleiche Schicksal wie Obike ereilt. Denn wir haben in München den Eindruck, dass man die gelb-silbernen Leihräder leider viel öfter ungenutzt oder sogar in stark beschädigtem Zustand in den Büschen liegen sieht, als zweckmäßig zur Fortbewegung genutzt. Auf Instagram kann man sehr gut verfolgen, wie die Leihräder weltweit oftmals mutwillig beschädigt werden. Denn dann sind sie wirklich nur noch ein Haufen Schrott und belasten die Umwelt, anstatt sie zu entlasten.


Titelbild: velobiz