In der zweiten Ausgabe PRIME Mountainbiking hatten wir einige Bikes im Test. Eines davon war das Devinci Troy SX AL, welches unsere Redakteurin Jana getestet hatte. Was sie dabei festgestellt, lest ihr hier.
Das Troy ist offiziell das „All-Mountain-Geschoss“ vom kanadischen Bikehersteller Devinci. Doch schon beim ersten Anblick wird klar, dieses Bike hält mehr aus als ein paar ruppige Waldwege. Mit seiner stabilen Verarbeitung und der auffällig massiven Umlenkung lässt es sich in die neumodische Kategorie „Trailbike“ stecken und verspricht eine Menge Spaß.
Devinci Troy SX AL – Trailbike in vollem Einsatz
Wir haben das SX in der Aluminium-Version getestet und wurden mit einer etwas abgewandelten Ausstattung versorgt. SDG I-Fly Sattel, V2 Laufradsatz statt DT Swiss, WTB Vigilante Reifen statt den serienmäßigen Maxxis High Roller II ausgestattet, die sich als besonderes Highlight herausstellten, doch dazu später mehr. Die Basis bleibt dieselbe: 27,5er Laufräder, Sram X1 1×11 Antrieb, Rock Shox Fahrwerk mit der Pike RC Solo Air 150mm und dem Rock Shox Monarch RT mit DebonAir Uprade, Sram Guide RS Bremsen, 125mm Rock Shox Reverb Sattelstütze.
Größe L schreckte mich als 1,70m große Fahrerin zunächst ab, doch passte im Endeffekt genau. Das 626mm Oberrohr war bei Anstiegen einen Zentimeter zu lang, doch bergab war die Länge perfekt. Das Rad blieb auch bei engeren, verblockten Streckenabschnitten wendig und kontrollierbar. Dafür war es den männlichen Testfahrern zwischen 1,80m und 1,90m etwas zu klein. Der Spielraum der 125mm Sattelstütze kombiniert mit dem kurzen Sattelrohr reichte für eine gute Uphill Position nicht mehr aus, da wäre Größe XL und 150mm Sattelstütze passender gewesen.
Die allgemeine Annahme „weniger Federweg, weniger Möglichkeiten“ hat das Troy sofort widerlegt. Es wurde auf wurzelige, steile Abfahrten und knackige Enduro-Touren mitgenommen und es gab keinen Moment, in dem man das Gefühl hatte, das Bike würde nicht mehr mitmachen. Egal wie ruppig es wurde, das Troy brachte einen entspannt und kontrolliert über jedes Hindernis. Das Troy steht seinen 160mm Enduro-Bike-Kollegen also in nichts nach. Was besonders positiv auffiel war die Reifenwahl, die WTB Vigilante’s sind ein echter Geheimtipp. Egal ob knöcheltiefer Matsch, rutschige Laubblätter oder nasse Wurzeln und Steine, die Vigilante haben einem immer die extra Portion Grip verschafft.
Für Uphill-Muffel wie mich ist das Troy der perfekte Begleiter. Eine zentrale Sitzposition und ein tretneutraler Hinterbau, auch ohne Lock-Out, machten die Anstiege zwecks Erreichen des Trails am Ende sogar fast spaßig, auch wenn das 32er Kettenblatt vorne für meine untrainierten Beine eine echte Herausforderung war. So hat das Troy alles abgedeckt von schweißtreibenden CC-Touren bis hin zu anspruchsvollen Downhill-Abfahrten. Sogar einen Stopp im Bikepark hat das Troy mitgemacht, auch wenn man dort an seine Grenzen gestoßen ist. Für hohe Geschwindigkeiten und lange Flugphasen sollte man auf Troy’s großen Bruder Devinci Spartan zurückgreifen.