Track Preview – Weltmeisterschaft Lenzerheide 2018

Kommendes Wochenende wird um den Weltmeistertitel 2018 gekämpft! Dafür wurden die Strecken extra modifiziert, um den Wettkampf noch spannender zu machen. Die ganze Track Preview der Weltmeisterschaft Lenzerheide 2018 hier!

MTB Weltmeisterschaft Lenzerheide 2018

In den letzten Jahren hat Lenzerheide bei den Weltcups bereits bewiesen, dass die Stimmung einer Weltmeisterschaft angemessen ist. Auch die Strecken waren schon sehr anspruchsvoll, sind aber nun nochmals verfeinert worden.

Downhill Track mit neuem Waldabschnitt

Auf die Downhill-Athletinnen und -Athleten wartet die STRAIGHTline, die bereits im vergangenen Jahr mit Blick auf die WM 2018 mit einigen Änderungen aufwarten konnte. Dieses Jahr kommt eine weitere Neuerung hinzu. Nach dem Road Gap im unteren Drittel geht es nach wenigen Kurven früher als in den vergangenen Jahren in den Wald zurück. Der frische Waldabschnitt führt zum natürlichen, ein Meter hohen Drop «Mitas Wall» und wird sich im Laufe der Wettkampf-Woche sicherlich noch stark verändern. Es ist zu erwarten, dass bis zu den Elite Rennen am Wochenende etliche, tückische Wurzeln freigelegt werden.

Die rund 2,2 Kilometer lange Strecke gehört zu den schnellsten Strecken im Mountainbike-Rennzirkus und ikonische Abschnitte wie der gewaltige «Cornèrcard Rock Garden», der highspeed «X-Class Full Gas Step Up», «Graubünden Road Gap», die «Lenzerheide Edge» und der «Red Bull Drop of Fame» verlangen den Fahrern alles ab. „Ich denke, dass der 17 Meter lange «Ochsner Sport Cabin Hit» sicherlich zu den Schlüsselstellen gehören wird“, erklärt Rafael Tschäff Rhyner, der auch für den Streckenbau bei der WM verantwortlich ist. „Da muss man die Geschwindigkeit wirklich gut einschätzen, um nicht zu überschießen. Sollte es im Gegensatz zu den letzten Jahren nass sein, wird das Steinfeld im oberen Abschnitt und das neue Waldstück sehr interessant werden.“

MTB Weltmeisterschaft Lenzerheide 2018 DH Track
Der Downhill Kurs, der zum Weltmeistertitel 2018 führt

Cross Country Loop unverändert und weiterhin anspruchsvoll

Die Cross Country Strecke ist im Vergleich zum letzten Jahr unverändert und wird damit auch in diesem Jahr die Athleten an ihre Grenzen bringen. Gleich zu Beginn wird es brenzlig. „Der Schlüssel zum Erfolg könnte vor allem beim Start liegen. Nach dem ersten längeren Anstieg geht es relativ bald in die  «Heidi’s Hell Abfahrt». Wenn man nicht vom Start weg auf einem der vorderen Plätze ist, wird es dort wirklich zur Hölle, da es weiter hinten im Feld recht eng zugehen wird“, so Rhyner. «Heidi’s Hell» führt die Athleten auf einem sehr steilen, hochtechnischen Abschnitt vom höchsten Punkt der Strecke in eine technische Wurzelpassage und bildet zugleich den längsten Downhill-Abschnitt – vor allem im Nassen eine sehr rutschige Angelegenheit. Auf der 4,2 Kilometer langen Runde warten nicht nur 188 Höhenmeter pro Runde auf die Fahrerinnen und Fahrer sondern auch etliche Herausforderungen wie die «Lenzerheide Cliff», der «Ochsner Sport Dual Slalom» oder der «Mitas Muddy Climb» bevor die Athletinnen und Athleten über die «Cornèrcard Ramp» auf die von tausenden ekstatischen Fans umsäumte Zielgerade einfahren.

Ist und bleibt anspruchsoll, die XCO Strecke in Lenzerheide

Was bisher geschah – Favoriten und Sieganwärter

Die Weltcup-Saison bot einige Überraschungen in diesem Jahr, die auf hart umkämpfte Weltmeisterschaften hindeuten. Im Downhill der Männer ist das Rennen so offen wie selten zuvor. Der Weltcup-Gesamtsieger, Amaury Pierron (FRA), kam dieses Jahr aus dem Nichts. Pierron wird sicherlich gute Karten haben seinem Landsmann und amtierenden Weltmeister, Loïc Bruni, Paroli zu bieten. Die Liste an potentiellen Gold-Medaillenkandidaten ist aber bei den Herren sehr lang. Die wiedergenesenen Altmeister Aaron Gwin (USA) und Greg Minnaar (RSA) sowie weitere Topathleten wie Danny Hart (GBR), Laurie Greenland (GBR), Troy Brosnan (AUS), Loris Vergier (FRA) oder Luca Shaw (USA), um nur ein paar Namen zu nennen, sind in Lenzerheide nicht zu unterschätzen.

Rachel Atherton The perfect Season
Ob Rachel Atherton wieder ganz oben stehen wird? Sie wird es in jedem Fall nicht leicht haben

Bei den Frauen wird es sicherlich ähnlich eng zugehen. Weltcup-Gesamtsiegerin wurde in diesem Rachel Atherton (GBR) vor Tahnée Seagrave (GBR). Der Downhill-Sport der Frauen hat sich zu einem extrem spannenden Wettbewerb entwickelt und bei jedem Rennen sind Rachel Atherton, Tahnée Seagrave, Myriam Nicole (FRA) und Tracey Hannah (AUS) in der Lage, ganz oben auf das Podest zu fahren. Lokalmatadorin und Schweizer Medaillen-Hoffnung Emilie Siegenthaler erholt sich noch von einer Ellenbogenluxation, ist aber fest entschlossen bei ihrer Heim-WM am Start zu sein.

Im Cross-Country sind ähnlich spannende Rennen zu erwarten. Dabei wird das Heimpublikum sicherlich ganz besonders auf die beiden Elite-Rennen brennen. Mit den Weltcup-Gesamtsiegern Jolanda Neff und Nino Schurter werden gleich zwei Lokalhelden aus der Schweiz versuchen ihren Weltmeistertitel aus 2017 zu verteidigen. Ein Zuckerschlecken wird es jedoch nicht – selbst mit den heimischen Fans im Rücken. Nino Schurter sah sich in diesem Jahr einer starken Konkurrenz ausgesetzt. Zudem machte ihm einige Male in diesem Jahr die Technik das Leben schwer. Auch wenn er sich den Weltcup-Gesamtsieg sichern konnte, dominierte er nicht so wie in den vergangenen Jahren. Mit Mathieu Van der Poel (NED),  Gerhard Kerschbaumer (ITA), Anton Cooper (NZL) und Henrique Avancini (BRA) erwarten Schurter starke Gegner, die ihn in dieser Saison alle gefordert haben. Sam Gaze (NZL), der im ersten Weltcup des Jahres Schurter auf die Plätze verweisen konnte, wird aufgrund eines gebrochenen Handgelenks in Lenzerheide nicht am Start sein.

A Mountainbiker´s Hunt for Glory
Nino Schurter ist der klare Vafourit für seine Heim-WM

Auch bei den Frauen gibt es eine ganze Reihe an Medaillen-Kandidatinnen. Neben den klaren Gold-Favoritinnen Neff und Annika Langvad (DEN), die sich über die Saison hinweg einen sehr spannenden Wettkampf geliefert haben, zählen Maja Wloszczowska (POL), Emily Batty (CAN), Anne Tauber (NED), Pauline Ferrand-Prevot (FRA), Kate Courtney (USA) und Gunn-Rita Dahle Flesjaa (NOR) alle zu den Athletinnen, die in jedem Fall um Edelmetall, wenn nicht sogar um Gold fahren können.