Die Fahrperformance auf dem Trail

Die Federelemente sind schnell eingestellt, denn der Sag-Indikator am Fox Float DPS Dämpfer hilft ungemein. Gleich auf den ersten Metern fällt uns der etwas längere Reach auf, was eine sportliche, aber nicht zu gestreckte Haltung ergibt und empfinden ihn als sehr positiv. Der Weg zur ersten Testfahrt mit 29er Setup führt erst mal lange bergauf. Hier spielt das Switchblade seinen ersten Trumpf aus. Die 428 mm kurzen Kettenstreben und der 73,5er Sitzwinkel in Kombination mit dem recht geringen Gewicht und der 30/46er-Übersetzung lässt das Bike so unauffällig und effizient klettern, dass wir mit gelocktem Dämpfer eher den Eindruck haben, auf einem leichten Touren-Fully zu sitzen. Erster Pluspunkt ist notiert.

Pivot SwitchbladeWeiter geht’s auf einem Trail, mal hoch, mal runter, Wurzeln, Steine – eben alles was das Bikerherz begehrt. Dämpfer auf, Sattel runter. Das Switchblade macht weiter so unaufgeregt seinen Dienst, dass wir auf einem vollkommen fremden Bike jede Menge Spaß haben. Egal ob wir entspannt auf einem flowigen Waldtrail über die Tannennadeln dahin cruisen, mal richtig schnell über grobe Steine knallen oder durch verwinkelte Trails zirkeln, hier zeigen der hervorragend arbeitende Hinterbau und vor allem die kurzen Kettenstreben ihre Stärken. Das Bike ist so wendig und verspielt und lädt dazu ein, alles und jedes auszuprobieren, ohne jemals dem Fahrer ein Gefühl von Unsicherheit zu geben, dem etwas längerem Reach sei Dank. Bei einem kurzen Stopp überzeugen wir uns nochmal sicherheitshalber, ob da wirklich nur 135 mm Federweg am Heck verbaut sind. Weiterer Pluspunkt auf dem Konto.

Pivot Switchblade
Den 29er Reynolds Laufräder aus Carbon konnten selbst ein fetter Durchschlag auf dem Bierkellertrail in Latsch nichts anhaben.

Zweite Runde, zweites Setup. Statt den „schmalen“ 29 Zoll Reifen kommen jetzt die breiten 27.5 Plus Schlappen zum Einsatz. Selbst mit den 2.8″ breiten Reifen ist viel Platz im Hinterbau und wir müssen uns keine Sorgen machen, dass der ab Werk schon gut geschützte Rahmen durch mit Matsch zugesetzte Reifen Schaden nehmen könnte.
Erste Überraschung: Das Bike ist kaum schwerer und klettert genauso gut, vermutlich eben auch wegen dem geringeren Reifendurchmesser. Die Dt Swiss Laufräder mit einer Innenweite von 40 mm lassen die Maxxis Reifen zwar schön entfalten, uns persönlich hat aber etwas Seitentraktion gefehlt bei höheren Geschwindigkeiten. Bei langsameren Tempo sind die Plus Reifen eine Macht. Denn sie überrollen und – den richtigen Luftdruck vorausgesetzt – „schlucken“ jede Wurzel und jeden Stein einfach ohne sich aus der Ruhe bringen zu lassen.

Pivot Switchblade
Jede Menge Platz im Hinterbau selbst bei breiten 27.5+ Reifen

In Kombination mit dem Setup-bedingten tieferen Tretlager und der eh schon ausbalanciert und laufruhigen Geometrie dürfte das Fahrern, die noch etwas wackelig auf dem Bike stehen, weiterhin helfen, die Balance in langsamen und kniffligen Stellen zu halten. Und als der Winter über die bayerischen Alpen hereinbrach, waren das Switchblade als 650B Plus Garant für jede Menge Spaß im Schnee.