Auf dem Trail
Das Scott Genius 700 Tuned in L passt unserem Testpiloten bei einer Größe von 1.80 m perfekt. Die Sitzposition im Low-Modus mit 74,7 Grad ist aufrecht genug, um entspannt auch längere Bergauf-Passagen bewältigen zu können. Die breiten Maxxis Rekon-Reifen überzeugen mit gutem Abrollverhalten und lassen das Rad leichtfüßig wirken. Das geringe Gesamtgewicht von knapp 12,5 Kilo tut sein übriges dazu. Durch den Lock-Modus verliert man bergauf keine unnötige Energie. Traktion am Hinterrad ist immer vorhanden. Eine vordere Sitzposition auf dem Sattel ist nur in wirklich steilen Passagen notwendig. Insgesamt ist das Scott Genius auch in der Low-Einstellung ein guter Kletterer.
Richtig Spaß kommt auf, wenn es tendenziell bergab geht. Hier wird das Rad zum richtigen Spaßbike und man kann verstehen, warum Brendan Fairclough gerne auf dem Genius unterwegs ist. Auch bei offenem Modus steht man hoch im Federweg, braucht aber auf ein sehr sensibles Ansprechverhalten nicht zu verzichten. Durch das geringe Gesamtgewicht und das poppige Fahrwerk lässt sich das Genius super in die Luft befördern. Schnelle Richtungswechsel und generell schnelles Fahren machen auf dem Rad richtig Spaß. Doch nicht nur für gepflegtes Ballern auf Flowtrails ist das Genius gemacht, auch beim Enduro-Racing auf gröberem Geläuf macht das Rad eine gute Figur. Rein vom Fahrwerk und Fahrverhalten her kann das Rad auch in diesem Einsatzbereich überzeugen.
Die Reifenwahl ist für den angepeilten All-Mountain-Einsatzbereich in Ordnung, wir hätten uns nur an der Front ein wenig mehr Grip bei schnellen Kurven gewünscht, da der Rekon hier ein wenig zum Untersteuern neigt. In schnellen Passagen ist die Bremstraktion des Hinterreifens ebenfalls ausbaufähig. Außerdem könnte die Karkasse des Reifens ein wenig mehr Pannensicherheit vertragen. Das etwas Mehr an Gewicht, sollte das Gesamtbild nicht wirklich trüben sondern eher dafür sorgen, dass das Rad insgesamt noch mehr Spaß bringt.
