Gegen Nachmittag hatten wir uns über vier Stages gequält, die zum Training freigegeben waren. Darunter war die Stage 3, welche mit insgesamt 700 Höhenmetern die längste des gesamten Wochenendes war. Am Freitag rechnete ich mir bei den dortigen Verhältnissen eine Stagezeit von etwa einer halben Stunde aus.

Enduro Race Dolomiti Paganella
Der Gesamtsieger Markus Reiser im Prolog

Am Ziel dieser Mammut-Stage fanden wir uns in Molveno wieder. Mit einem Blick auf die Uhr bemerkten wir, dass es schon kurz vor 17 Uhr war. Der Lift würde in einigen Minuten schließen und wir würden es nicht mehr rechtzeitig zum Prolog-Rennen schaffen. Somit würden wir die Chance, einen frühen Startplatz zu ergattern, wohl verpassen. Angesichts der Tatsache, dass die Trails später am Tag wahrscheinlich etwas besser abgetrocknet sein würden, ließ uns das aber weitgehend kalt.

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Der Zweitschnellste Christian Textor in der Stage 8 vom Gipfel der Paganella

Nach zwei weiteren Trainingsstages fanden wir uns um halb sieben im Basecamp wieder aus der gerade die letzte Prolog-Gruppe startete. Wir ließen sie ziehen und gönnten uns nach diesem zum Teil traumatisierenden Trainingstag ein Bier. Eigentlich hatten wir uns wieder viel zu viel zugemutet und so war unser Energietank schon etwas leer.

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Franzi Meyer ging im Duo mit Lisa Policzka an den Start

Auf Grund meiner fehlenden Fahrpraxis in den letzten Wochen war ich etwas nervös und die Nacht schlief ich ziemlich unruhig. Ich hatte mir zum Ziel gesetzt einen Platz unter den ersten 50 Fahrern in der Gesamtwertung zu belegen und ohne Verletzungen am Sonntag Abend wieder nach Köln zurückzufahren. Nach dem Trainingstag und dem Erlebten hatte sich mein Ziel auf „Heile bleiben“ verringert. Als wir morgens um neun Richtung Race-Camp aufbrachen, war ich schwer nervös.

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Belohnung im Ziel