Von Flowrausch über Airtime bis hin zu Abenteuer-Touren und beeindruckenden Panorama hat Livogno alles zu bieten. Wir waren vor Ort und haben das gesamte Bike-Angebot Livigno ausgeschöpft. Was es alles zu erleben gibt, erfährst du hier.   

Die drei Seiten von LIVIGNO

Nach einigen Stunden im Autositz und weiteren zwei Stunden an einem Tisch der La Mirage Pizzeria treten wir völlig überfressen vor die Tür und denken mit Vorfreude an die kommenden drei Tage, auch wenn wir uns gerade kaum vorstellen können, wie man mit so vollen Bäuchen überhaupt Fahrradfahren soll.

Den Blick nach Norden gerichtet, hat man zwei Hauptoptionen, wie man seinen Bikeurlaub beginnen möchte. Entweder man entscheidet sich für die Hänge der Westseite und den Carosello 3000, dann stehen einem etwas mehr als 50 Kilometer feinster Flow-Country-Trails zur Verfügung. Vielleicht sollten wir am ersten Tag erst einmal hier unsere Kalorien verbrennen, die wir am Abend zuvor so hemmungslos in uns hineingeschaufelt haben. Oder wir sind, wie so oft, unvernünftig und entscheiden uns direkt für die Strecken des Mottolino Bikeparks auf der Ostseite des Tals. Bei etwa der Hälfte an Trailkilometern kommt diese Seite allerdings auf eine beträchtlichere Anzahl an Flugmeilen. Wie wir uns auch entscheiden, enttäuscht werden wir sicherlich nicht ins Bett gehen.

Livigno
Der Carosello 3000 bietet über 50 Kilometer feinster Flowtrails. © Roby Bragotto

Wir beschließen trotz allen Übermuts am ersten Tag den Carosello 3000 auszuprobieren und besteigen die Gondel „Livigno Centau“, die uns zum Einstieg in die „Tutti Frutti Epic Mountainbike Tour“ bringt. Eine Tour, auf der es insgesamt 10 Trails mit einer Gesamtlänge von 45 Kilometern und 3.500 Tiefenmetern zu bezwingen gilt. Verantwortlich für diese Tour zeichnet niemand geringerer als Hans NoWay Rey, der 2008 auf die Idee kam, den ersten Flow-Country Trail in Livigno zu bauen. Auch wenn auf dieser Route keine wirklichen Gaps, Drops oder ähnliches auf uns warten, wenn man Flow-Trails auf Zug fährt, machen auch diese vermeintlich einfachen Strecken unglaublich viel Spaß. Auf den angelegten Strecken fährt es sich mit einem Trail- oder Endurobike am besten und so bleibt der Fullface-helm im Hotelzimmer. Oben angekommen starten wir mit den ersten vier Kilometern des „Roller Coaster“-Trails in den Tag, gefolgt von den Strecken „S-Way“, „Hutr Dream“, „Bikers United“, „Blueberry Line“ und „Panoramica“. Am Fiume Spöl, dem Fluss, der durch Livigno fließt, geht es zur Carosello 3000 Gondel, die uns wie der Name schon sagt, zurück auf 3.000 Metern über Null bringt.

Livigno
Rund um Livigno gibt es viele Touren für jedes Können. © Bartek Wolinski

Die Hälfte der Tutti-Frutti-Tour liegt hinter uns und wir genießen das umwerfende Panorama im Liegestuhl. Von hier oben hat man einen phantastischen Blick auf die umliegenden Berge. Im Osten liegen die drei höchsten Berge Italiens, die Königsspitze, der Stilfserjoch Gletscher und die Ortlergruppe. Bevor es uns nach Westen hinunter ins Tal Richtung der Schweiz zieht, fahren wir noch den Abstecher zum Madonon, ein Höhentrail, der ein unbeschreiblich schönes Panorama bietet. Wenn man nur den Trail vor Augen hat, verpasst man manchmal nämlich die anderen Sehenswürdigkeiten, die die Berge zu bieten haben. Außerdem wartet hier ein Freiluftklo mit dem wohl spektakulärsten Blick überhaupt. Hier kann man getrost das Handy in der Hosentasche lassen. Schließlich biegen wir am Lac Salin, einem kleinen See auf 3.000 Metern Höhe, Richtung „Val Federia“ am, der Rückseite des Carosello 3000. Diesem Naturtrail folgen wir bis ins Tal und finden uns schlussendlich am Ausgangspunkt unserer ersten Tagestour wieder.

Livigno
Livignos Trails sind eingerahmt von der Kulisse der umliegenden 4.000er. © Roby Bragotto

Am nächsten Tag wollen wir Flugmeilen sammeln und so geht es für uns auf die andere Seite von Livigno, zum Mottolino Bikepark.