Im Mountainbike Sport gibt es nichts Schöneres als ein Bike, das selbst in den ruppigsten Passagen keinen Mux von sich gibt. Doch wie erreicht man das? Hier erfährst du einige Tricks, die dein Bike leise machen.
Jeder der schon mal bei einem hochkarätigen Enduro oder Downhill Rennen war, hat vermutlich festgestellt, dass die Bikes der Profis nahezu lautlos sind. Beim eigenen Bike sieht das meist anders aus: Bei jeder noch so kleinen Unebenheit ertönt eine scheppernde Geräuschkulisse, bei der sich selbst weit entfernte Menschenansammlungen direkt umdrehen. Allerdings gibt es ein paar kleine Tricks, mit denen du dein Bike deutlich leiser machen kannst.
6 Tricks, die dein Bike leise machen
Kettenschlag dämpfen
Kettenschlagen ist die wahrscheinlich häufigste Ursache für einen hohen Geräuschpegel am heck deines Mountainbikes. Sehr verbreitet ist hierfür die Verwendung eines alten Schlauches, der um die Kettenstrebe gewickelt wird. Allerdings ist das keine besonders ansehnliche Abhilfe und zerstört vielmehr die Optik deines sonst so durchgestylten Bikes.
Eine deutlich schönere Variante bietet der Hersteller Marsh Guard mit seinem sogenannten Slapper Tape. Anstatt nur die Kettenstrebe zu schützen, wird damit auch der Kettenschlag gedämpft und verleiht so ein beträchtlich angenehmeres Fahrgefühl. Du solltest allerdings nicht nur die Kettenstrebe damit abkleben, sondern bringe es an allen Stellen deines Bikes an, wo die Kette auf dem blanken Metall auftreffen könnte.
Kettenführung abkleben
Im Rennsport werden häufig noch Kettenführungen gefahren, um das Abspringen der Kette zu 100% zu unterbinden. In den meisten Fällen führt das allerdings zu ungewollten Kettengeräuschen beim Treten und auf dem Trail. Um das zu verhindern, eignet sich der der Einsatz der flauschigen Seite eines Klettverschlusses optimal. Er ist in jedem gewöhnlichen Elektrofachgeschäft zu erwerben und sorgt für eine geräuschfreie Ausfahrt. Ein kleines Stück Klett mit großer Wirkung!
Kabel fixieren
Eine weitere nervenaufreibende Geräuschentwicklung kann von den immer zahlreicher werdenden Kabeln am Cockpit unserer Bikes kommen. Da mittlerweile bis zu sechs Kabel an unserem Lenker untergebracht werden müssen, ist ein Kabelgeklapper meist nicht zu vermeiden. Es sei denn, du verwendest eine Hand voll Kabelbinder oder sogenannte Rotating Hooks von der Marke SRAM oder Jagwire. Diese verbinden dein Kabelgewirr untereinander oder an den Bauteilen, gegen die sie ansonsten peitschen.
Eine weitere ästhetische Variante wurde bei Justin Leov´s Bike angewendet. Justin´s Mechaniker hat die Kabel mithilfe eines Schrumpfschlauches verbunden:
Drehpunkte schmieren
Beim Treten oder Einfedern deines Bikes sollte lediglich ein leises Rattern der Kette oder das Arbeiten der Fahrwerksdämpfung zu hören sein. Ist das nicht der Fall, tritt der ein oder andere Choleriker sein Bike gerne einmal ins Gebüsch. Um allerdings ein solches Ausarten zu vermeiden, ist es ratsam darauf zu achten, dass die Drehpunkte deines Hinterbaus, sowie der Steuersatz oder das Tretlager, hin und wieder gereinigt und nachgeschmiert werden. Die Hinterbaulager lassen sich ganz einfach durch die Demontage des Dämpfers überprüfen.
Jedes Gelenk, das zwei Komponenten miteinander verbindet, bedarf einfach einer regelmäßigen Wartung. Solltest du beim Auseinandernehmen des Hinterbaus feststellen, dass ein oder mehrere Lager rau, mit Spiel oder bereits gar nicht mehr laufen, ist es definitiv Zeit für den Ersatz des Lagers. Der Lagerwechsel sollte allerdings von einem Fachmann übernommen werden, sofern dir das nötige Know-How fehlt. Du wirst dich aber wundern wie viel weniger unnötige Geräusche dein Bike anschließend macht.
Sattelstreben und Sattelrohr schmieren
Sehr häufig beginnt das Bike bereits zu knarzen, wenn man sich nur auf den Sattel setzt oder sein Gewicht verlagert. Dann ist die Ursache meistens sehr offensichtlich und sehr leicht zu beheben. In diesem Fall demontierst du den Sattel und trägst ein klein wenig Fett an allen Klemmstellen und Klemmschrauben der Stütze auf. Anschließend baust du alles wieder zusammen und prüfst, ob das Knarzen behoben wurde.
In nur seltenen Fällen liegt die Ursache sogar im Sattelrohr. Wenn deine Sattelstütze schon seit länger Zeit an Ort und Stelle verharrt, ist es ratsam auch hier im Klemmbereich der Stütze etwas Fett anzubringen, die Klemmschraube zu fetten und ordnungsgemäß wieder zu montieren.
Kette ölen oder erneuern
Das Ölen der Kette sollte zum Standard Ritual nach nahezu jeder Ausfahrt gehören. Und das hat seine Gründe: Eine geölte Kette macht deutlich weniger Lärm, die Schaltperformance ist besser und der Verschleiß ist um ein vielfaches geringer. Darüberhinaus betrifft der Verschleiß nicht nur die Kette, sondern auch Kassette, Kettenblatt und die Schaltröllchen deines Schaltwerks.
Um dir also einen leeren Geldbeutel und eine Menge Lärm zu ersparen, solltest du deine Kette regelmäßig nachölen und in gravierenden Fällen sogar austauschen. Denn der Preis eines kompletten Antriebs steht in keinem Verhältnis zum Ersatz einer Kette.
Hier erfährst du welches Kettenöl das Richtige für dich ist.
Wie du das Quietschen oder Schleifen deiner Bremsen beseitigst, erfährst du hier.