Kettenöle – Welches Öl brauche ich und wo liegen die Unterschiede?

Um quietschenden Ketten ein Ende zu setzen, gibt es ettliche verschiedene Kettenöle. Doch welches Öl ist das Richtige und worin liegen die Unterschiede? Das erfährst du hier. 

Eine rostige und quietschende Kette ist der Hass eines jeden Mountainbikers und lässt häufig auf den Gesamtzustand des Bikes schließen. Doch häufig wird man selbst beim Besuch im Bikeshop nicht ganz schlau aus den Aussagen der Verkäufer. Worin liegen also die Unterschiede zwischen Keramikölen, Nassölen und Trockenölen? Und welches Öl benutze ich für welche Bedingungen?

Wozu muss ich meine Kette überhaupt ölen?

Das Fahrrad ist unter anderem wegen seinem hervorragenden Wirkungsgrads von 90-98 % das wahrscheinlich beste Fortbewegungsmittel der Welt. Allerdings ist neben anderen Faktoren auch die Reibung daran beteiligt, wie hoch der Wirkungsgrad des Kettenantriebes ausfällt. Und da kommt das Kettenöl ins Spiel. Es sorgt dafür, dass zwischen den Zähnen der Ritzel und den Kettenrollen ein dünner Ölfilm entsteht, der den direkten Kontakt von Metall auf Metall verhindert. Dadurch kann die Kette über die Zähne „gleiten“ und hat darüberhinaus einen enorm verminderten Kettenverschleiß zur Folge. So kannst du dich um ein vielfaches länger an einer tadellos funktionierenden und vor allem quietschfreien Kette erfreuen.

Kettenöle
Selbst der teuerste Antrieb ist ohne Öl in null Komma nichts zu nichts mehr zu gebrauchen | Quelle/Source [´www.sram.com | pd-f´]

Die verschiedenen Kettenöle

Grundsätzlich gibt es drei verschiedene Kettenöle, die im Mountainbikebereich Sinn machen:

1. Keramiköle

Keramiköle sind die fortschrittlichsten Öle der heutigen Zeit und sind ebenfalls in Nass- oder Trockenversionen erhältlich. Sie enthalten Nanopartikel, die eine Schutzbarriere zwischen den Antriebselementen herstellen und dadurch für eine sehr geringe Reibung sorgen. Dank der hohen Beständigkeit von Keramikölen wird die Anwendungshäufigkeit gesenkt und der Verschleiß minimiert, weshalb sie für Pflegemuffel oft eine gute Wahl sind. Allerdings muss man dafür auch tiefer in die Tasche greifen als bei gewöhnlichen Ölen.

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Der Verschleiß zwischen Kettenrollen und Zähnen wird durch Kettenöl extrem verringert | Quelle/Source [´www.sram.com | pd-f´]

2. Trockenschmiermittel

Bei einem Trockenschmiermittel handelt es sich um ein relativ dünnflüssiges Öl, das, nachdem es abgetrocknet ist, einen dünnen Wachsfilm auf der Kette hinterlässt. Dieser sorgt für die nötige Schmierung und haftet für eine gewisse Zeit an der Kette. Wie der Name es vermuten lässt, ist das Trockenschmiermittel für trockene Bedingungen geeignet und ist deutlich schmutzabweisender als ein Nass-Schmiermittel. Allerdings ist der Wachsfilm nicht besonders Widerstandsfähig und muss deutlich öfter aufgetragen werden.

3. Nassschmiermittel

Dieses Kettenöl ist im Vergleich zu einem Trockenschmiermittel deutlich dickflüssiger und bleibt als Flüssigkeit auf der Kette bestehen anstatt abzutrocknen. Deshalb Nassschmiermittel. Beim Auftragen sollte behutsam umgegangen werden. Hier heißt es nicht „Viel hilft viel“! Der Vorteil eines Nassschmiermittels besteht darin, dass das Öl eine höhere Langlebigkeit besitzt und eine bessere Schmierung gewährleistet. Jedoch ist es bei Trockenheit eher weniger zu gebrauchen, da es dort enorm schmutzanziehend wirkt und bei übermäßiger Anwendung zum genauen Gegenteil des eigentlichen Sinns von Schmiermitteln führt. Nämlich zu hohem Verschleiß.

Welches Kettenöl ist das Richtige?

Kettenöle
Die Kettenschmiermittel von Rock’n’Roll: Extreme – Absolute Dry – Gold

Welches Kettenöl nun das Richtige für dich ist, hängt maßgeblich von den Bedingungen ab in den du fährst und wie viel Aufwand du betreibst dein Bike zu pflegen. Ein Fahrer der sein Gefährt nach jeder Fahrt einem Check unterzieht, ist mit einem Trockenschmiermittel bestens beraten, selbst wenn er ab und zu im Regen fährt. Dann ist lediglich auf eine häufigere Anwendung zu achten. Biker, die eher selten mal zum Kettenöl greifen und häufig bei nassen Bedingungen unterwegs sind, sollten definitiv zum Nass Schmiermittel greifen. Aber im Grunde genommen gilt: Bei Nässe – Nassschmiermittel und bei Trockenheit – Trockenschmiermittel.

Anwendung

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Die Kette immer von der Innenseite mit Öl betröpfeln! Foto: www.pd-f.de / Gunnar Fehlau

Alle drei Kettenöle sollten grundsätzlich auf eine saubere Kette aufgetragen werden und nach dem Auftragen mit einem sauberen Tuch abgezogen werden. Denn das Wichtige bei der Schmierung ist, dass die Kettenrollen benetzt sind und nicht die Außenseite der Kette!

WICHTIG: Trage das Öl immer auf der zur Kettenstrebe zeigenden Seite auf!

Sollte neben deiner Kette auch noch deine Bremsen quietschen oder schleifen, dann haben wir hier 5 Tipps, wie du auch diese Beheben kannst.

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