Was für ein Finale. Mehr Gänsehaut, Spannung und Überraschungen kann es an einem einzigen Renntag kaum geben. Hier kommt eure Fotostrecke vom Finaltag!

Es ist schwer, die richtigen Worte zu finden, wenn man zwischen all den Menschen steht und selbst sprachlos ist. Man schließt die Augen und starrt auf den großen Bildschirm mit einer leeren Strecke, daneben Steve Smiths Gesicht. Er hat seinen Start bekommen, seinen letzten Run im World Cup und so viel Stille hat man auf einem World Cup wohl noch nie erlebt.
Fast bedrückend war die Stimmung, als sein Teamkollege Marc Wallace kurz vorher den Berg herunter kam – kein Gejubel mehr, kein Klatschen, nur die Musik schallte durch die stille Menge, selbst die Kommentatoren, die den ganzen Tag die Bude einheizten, fanden plötzlich keine Worte mehr und schauten nur dabei zu, wie Marc den Berg herunter kam. Zwar war der Jubel wieder riesig, als Wallace ins Ziel kam, doch als er von den Hotseat-Anwärtern in den Arm genommen wurde, wurde die Stille wieder erdrückend. In diesem Moment wollte ganz Fort William Marc Wallace umarmen.
Gleichzeitig aber herrschte wohl selten so viel Gejubel und Stimmung wie heute, die Kettensägenmotoren röhrten für Chainsaw Steve heute besonders laut. Fahnen, T-Shirts, Plakate, Verkleidungen, alle Fans und Fahrer waren an diesem Tag mit dem Herzen bei Steve Smith.
Greg Minaar ganz besonders – nachdem er mit fast über 4 Sekunden Vorsprung den Sieg für sich entscheiden konnte und auch keiner nach ihm schneller ins Ziel kam, legte er die Chainsaw-Fahne unter den Zielbogen von Fort William und verabschiedete sich noch einmal.

Minaar hat eine Zeit vorgelegt, von der niemand dachte, dass sie möglich wäre. Als er den Berg herunter kam, saß Remi Thirion mit einer Zeit von 4:43.565 im Hotseat und Minaar nahm ihm über 8 Sekunden ab – zwischenzeitlich kratzte sein Vorsprung an der 10 Sekunden Marke. Was Minaar mit dem Track angestellt hat, weiß er wohl nur selbst! Danny Hart kam als nächster einigermaßen an die Zeit von Minaar dran, mit knapp 4 Sekunden weniger. Ninetynine Gannicot war zeitweise schneller als Minaar – verlor aber eine Menge Zeit im mittleren Teil und endete auf Platz 27. Reife Leistung! Seine Nummer wird ein paar Ziffern kleiner werden nach diesem Wochenende.

Luca Shaw zeigte einen starken Run und schob sich vor Greg Williamson, der nach seinem 7. Platz in der Quali auf im Finale auf Platz 7 landet. Alex Marin hatte ebenfalls der Run seines Lebens und knüpfte an seine Leistung in der Quali an, Platz 13 für den schnellen Spanier vom Giant Factory Off-Road Team. David Trummer und Kenta Gallagher landeten eine identische Zeit, somit gibt es zwei Platz 17 in der finalen Liste.
Wer seine Karten für den Sonntag auf Adam Brayton gesetzt hatte – der konnte heute richtig fett kassieren, denn der König des Knall schloss das Podium mit Platz 5 ab. Er wurde hart vom Publikum und den Kollegen gefeiert und das absolut verdient. Weiter so! George Brannigan erschreckte uns zwischendurch mit einem massiven Sturz auf der letzten Motorway Geraden, doch er stand unversehrt wieder auf und wurde vom Publikum heil ins Ziel gejubelt. Auch Gee Atherton war vom Sturzpech verfolgt und konnte seinen großen Vorsprung aus der Qualifikation nicht mit ins Finale nehmen.

Rachel Atherton konnte in der Elite Women Class zeigen, dass ihr Level kaum zu erreichen ist. Mit 12 Sekunden Vorsprung gewinnt sie – und lässt den Rest der Frauenklasse mit offenem Mund stehen. Katy Curd hat nach langer Zeit wieder im World Cup angegriffen und freut sich riesig über ihren 4. Platz. Manon Carpenter verließ zwischendurch ungewollt die Strecke, schaffte es aber trotzdem auf Rang 3. Nur Tracey Hannah konnte Rachel einigermaßen das Wasser reichen und belegte Platz 2.

Unsere drei Deutschen Fahnenträger konnten fast alle dicke Erfolge verbuchen – Fischbach landet auf Rang 25, Till Ulmschneider schaffte es in die Top 10 der Junioren mit Platz 9. Jasper Jauch stürzte leider und fuhr auf Platz 70. Macht nichts, nächstes Wochenende steht schon Leogang an!

Elite Men Top 5

  1. Greg Minaar – 4:35.601
  2. Aaron Gwin – 4:38.958
  3. Danny Hart – 4:39.596
  4. Adam Brayton – 4:39.647
  5. Troy Brosnan – 4:40.335

Elite Women Top 5

  1. Rachel Atherton 5:11.219
  2. Tracey Hannah – 5:23.268
  3. Manon Carpenter – 5:32.108
  4. Katy Curd – 5:41.024
  5. Morgane Charre – 5:43.199

Junior Elite Men Top 5

  1. Finn Iles – 4:52.076
  2. Geatan Vige – 4:55.605
  3. Jackson Frew – 4:57.213
  4. Sylvain Cougoureux – 4:57.509
  5. Elliot Heap – 4:58.356

Wir bedanken uns recht herzlich für eure Aufmerksamkeit, das wars mit unserer Fort William Fotoreihe! Es war ein großes Abenteuer, unsere Premiere mit Prime MTB auf einem World Cup ausgerechnet hier in Fort William zu feiern. Wir haben einzigartige Momente mitgenommen und konnten hoffentlich genug davon mit euch teilen. Cheers!