Mein Name ist Hannes Slavik und „NEIN“, ich bin nicht mit dem Tschechen Tomas Slavik verwandt. Ich bin der Kollege aus Österreich und hoffe, es klingelt jetzt bei euch, denn so viel Auswahl an männlichen 4X-Fahrern hat dieses Land leider nicht mehr…

Hannes Slavik - Kolumnist
Hannes Slavik – Kolumnist

Dennoch haben Tomas und ich neben unserem Nachnamen ebenfalls unsere Vergangenheit im BMX gemeinsam. In meiner Trainingsplanung hat BMX auch heute noch einen  übergeordneten Stellenwert. An meinen Gates und dem Trackspeed wird auf der BMX-Bahn gearbeitet – Kurven, Rockgarden und Wurzelpassagen dann auf dem 4X-, Enduro- oder dem Downhill-Bike.

Mein Vater ist mit mir von klein auf zu internationalen Rennen gefahren und hat mir somit früh die Möglichkeit eröffnet, mich auf hohem Niveau zu messen. BMX ist im allgemeinen Vergleich immer noch kein billiger Sport, aber im Verhältnis zur MTB-Sparte etwas leichter finanzierbar.
Des Weiteren bin ich immer noch der Meinung, dass eine Kindheit im BMX-Sport technisch enorm gute Nachwuchsfahrer hervorbringt. Wenn ein Kind dann sogar noch die Möglichkeit auf ein 4X-Bike oder ein kleines Fully hat, stehen ihm wohl zu seiner technischen Entwicklung alle Türen offen.

Selbstüberschätzung durch High-Tech-Räder

Ich arbeite sowohl im BMX-, als auch im MTB-Bereich als Coach und sehe oft Defizite bei den Grundtechniken. Klar, Enduros und Downhillbikes sind absolut irre und wenn wir ehrlich sind, braucht man heutzutage mit 180 mm Federweg am Enduro fast kein DH-Bike mehr, um auch im Bikepark nichts anbrennen zu lassen.
Dennoch haben diese Bikes für mich einen wesentlichen Nachteil. Neben der Tatsache, dass sie verdammt teuer sind, lernt man damit auch das Fahren nicht. Die Federelemente sind inzwischen so ausgereift, dass die Selbstüberschätzung ähnlich wie beim Skifahren ins Unermessliche steigt und keine Relation mehr zur eigentlichen Geschwindigkeit besteht. Das Bike bügelt vieles einfach weg und nimmt einem damit wichtiges Feedback für eigene Lernprozesse.