Was sind die speziellen Anforderungen, die ein Team mit Kids in dem jungen Alter mit sich bringen?
Nun ja, zunächst mal sollte man grundsätzlich einen Bezug zu Kindern haben und eine gewisse Erfahrung im Umgang mit ihnen besitzen. Dieses setzt zumindest Geduld und Gelassenheit voraus. Da Marcus und ich beide jeweils drei Kinder haben, von denen auch einige schon aktiv auf dem Bike sitzen, wissen wir wovon wir reden [lacht]. Weiterhin muss man auch mit den Eltern der Kids und ihren Bedürfnissen umgehen können. Viele der Abstimmungen und die Kommunikation läuft natürlich hauptsächlich über sie. Auch hier hilft es uns wieder selbst Eltern zu sein.

Ansonsten unterscheidet sich das Management eines Kids Teams gar nicht so sehr von dem eines normalen Teams. Man versucht für die Fahrer/-innen das bestmöglich Umfeld zu schaffen, damit sie ihre Leistungen abrufen und sich entwickeln können. Wobei wir bei den Kids noch keinen großen Fokus auf Erfolge legen, sondern die Entwicklung und der Spaß an der Sache im Vordergrund stehen. Die Erfolge kommen dann irgendwann von alleine…

Propain Gravity Kids
Außer in Körper- und Radgröße unterscheidet sich der „kleine“ Johann Schumacher nicht von großen Racern

Wie werden die Kids ausgewählt? Kann man in so jungem Alter schon abschätzen, wie sich ein Kind später mal auf den Trails entwickeln wird? Oder ist das immer eine Überraschungskiste?
Wir haben die Kids unter anderem aus den besagten Einsendungen von Eltern ausgewählt, standen jedoch im Vorfeld auch bereits mit einigen schon in Kontakt oder hatten sie schon unterstützt, wie z. B. die Kocherscheidts, welche bis dato mit ihren vier Jungs als die „Dirtgangster“ unterwegs waren.
Für uns war bei der Auswahl wichtig, dass die Kids jeweils das Biken „leben“ und auch schon ein ungewöhnlich hohes Niveau für ihr Alter hatten, was ein entsprechendes Entwicklungspotential vermuten lässt. Zudem waren natürlich auch die Eltern und ihre Einstellung wichtig.

Aufgrund der Tatsache, dass der Sport sehr zeit- und materialintensiv ist, müssen sie voll und ganz hinter der Sache stehen. Das alles in Summe ist jedoch kein noch keine Garantie dafür, dass die Kids die nächsten Sam Hills oder Steve Peats werden. Alleine die Möglichkeit, dass sich die Interessen der Kids im Laufe der Pubertät nochmal ändern und das Biken dann eben nicht mehr an erste Stelle steht, ist groß. Somit ist es schon ein Stück weit eine „Überraschungskiste“.