Ihr habt mit dem Swoop 200 einen neuen Rahmen für diese Saison. Kannst du uns darüber etwas erzählen? Für wen ist der Rahmen gedacht?
Das Swoop 200 ist ein Rahmen, den wir für jeden Downhiller gemacht haben, der sportlich und rennorientiert fahren will. Der Rahmen soll im Bikepark genauso gut funktionieren wie auf allen Rennstrecken. Das ist unser Anspruch an das Swoop 200.

Kannst du uns anhand des Swoop 200 erklären, wie ein neues Produkt bei euch entsteht?
Das Swoop 200 ist eigentlich aus zwei anderen Bikes entstanden. Aus dem Swoop 190 und dem Swoop 210. Als ich 2013 das Swoop 210 entwickelt habe, da war 27,5″ noch kein Thema. Das änderte sich dann in 2014 und in diesem Jahr ist es auch im Downhill der neue Standard. Weiter möchte ich aber auf das Thema 27,5″ nicht wirklich eingehen.

Am Anfang steht immer, dass ich mir Gedanken mache, was in 2-3 Jahren gebraucht wird. Diese Ideen trage ich dann bei Radon vor und wir beschließen gemeinsam, welche Projekte daraus entstehen sollen und was wir weiter verfolgen wollen. Wie schon gesagt, mache ich dann meine ersten Skizzen und Zeichnungen mit der Hand und überlege weiter, wie man das Ganze umsetzen kann.

Bodo Probst entwirft seine Ideen zuerst per Hand bevor sie digital umgesetzt werden.
Bodo Probst entwirft seine Ideen zuerst per Hand bevor sie digital umgesetzt werden, wie hier beim Radon Swoop 200.

Ich überlege, welche Teile hydrogeformt werden müssen, welche Schmiedeteile man verwenden kann oder wie die Teile hergestellt werden sollen. Zu der Zeit stellen wir auch ein Pflichtenheft auf, in dem alles steht, was der Rahmen final erfüllen muss und welche vorgegebenen Maße er einhalten soll. Dazu kommt noch, dass man sich Gedanken macht, welche Rohre in welchen Wandstärken man benutzt.
Danach wird dann die 3D-Zeichnung erstellt und mit dem Rahmenproduzenten, der auch die Prototypen herstellt, abgesprochen und die ersten Prototypen werden erstellt. Meist sind das so 10 Rahmen in je zwei Größen. Bei Carbon begnügt man sich wegen der Kosten meistens mit einer Rahmengröße für die Prototypen.

Wenn wir die Prototypen dann haben, werden diese im Labor und bei Fahrtests geprüft. Falls uns noch etwas auffällt, dann wird es geändert. Wenn alle Tests bestanden sind, kommt der Rahmen nach ca. 6 Monaten in die Serienproduktion. Zeitgleich machen sich die Designer an die Arbeit und erstellen das finale Design für die einzelnen Modelle, dafür bekommen sie auch einen der Prototypenrahmen.
Wenn die Rahmen dann fertig und in Deutschland angekommen sind, werden sie hier zusammengebaut und sind dann verkaufsfertig.